Um den Google-Algorithmus möglichst schnell zu füttern und um einen guten Grundstock an Artikeln für die potenzielle Leserschaft zu haben, veröffentlichten wir in der Anfangsphase von TradingForFuture.de wöchentlich zwei neue Beiträge. Da sich umfangreiche und aufwendig recherchierte Artikel in diesem Zeitfenster von einer Einzelperson nicht so ohne Weiteres erstellen lassen, wurde der Rhythmus für die Veröffentlichung neuer Beiträge verlängert, womit nur noch ein einziger Artikel in der Woche publiziert wurde. Fast drei Jahre lang veröffentlichten wir auf unseren Seiten pünktlich am Sonntag um 09:00 Uhr einen neuen Blogeintrag. Doch in den letzten fast acht Wochen wurde es ruhiger – die Gründe sind vielschichtig.
Eingebrochener Umsatz
Zum einen wird dieser Blog nicht in Vollzeit betrieben, zum anderen fressen andere Projekte derzeit sehr viel Zeit und auch die Motivation, entsprechende Inhalte zu veröffentlichen, hat zuletzt stark nachgelassen. Da wäre die Tatsache, dass Google sich entschieden hat, die Einnahmen dieses Blogs auf nahezu Null zu reduzieren und das, obwohl sich die Reichweite trotz der Pause nicht wirklich verschlechtert hat. Noch immer erreicht TradingForFuture.de täglich 15 bis 20 Leser.
Anzeigen werden also weiterhin im selben Umfang ausgeliefert und selbst im Backend von Google AdSense wird keinerlei Fehler ausgegeben. Es ist einfach so, dass wir pro Einblendung nun deutlich weniger verdienen. Bis vor ca. zwei Monaten konnten wir noch Umsätze in Höhe von rund 10 Euro pro Monat generieren, aktuell ist es nicht einmal mehr ein Euro. Die Einnahmen, welche über das Affiliate-Programm von Amazon generiert werden, stagnieren dagegen bei ca. 5 Euro.
Unsere vor wenigen Monaten gestartete internationale Domain wird dagegen von Google überhaupt nicht im AdSense-Programm aufgenommen, womit sich diese trotz einer breiteren Leserschaft nicht monetarisieren lässt. Wenn sich das Projekt nicht annähernd wirtschaftlich betreiben lässt, zehrt das an der Motivation.
Diskurs wird immer schwieriger
Der Motivationsschwund liegt aber auch daran, dass ein Diskurs und damit vielleicht eine andere Meinung als üblich, von vielen gar nicht mehr gerne gesehen wird. Ich hatte mich zuletzt in einem Ehrenamt politisch engagiert und mich für eine demokratische Partei der Mitte eingesetzt. Schon zur Landtagswahl, vor allem während des Wahlkampfes zur Europawahl kippte die Stimmung auf der Straße und an den Infoständen deutlich. Viele Bürger blockten bei verschiedenen Themen komplett ab oder wurden gar ausfallend und beleidigend. Niemand fühlt sich gut dabei, wenn er mit einer eigentlich guten Intention das Leben von sich und andere verbessern möchte, man ihn jedoch oft auf Ablehnung treffen lässt.
Ein gutes Beispiel dafür zeigte sich kürzlich in den sozialen Medien sowie im privaten Umfeld. Als am vorletzten Montag die Börsen und Kryptomärkte einen deutlichen Rücksetzer verspürten, meldeten sich ungewöhnlich viele Bekannte bei mir – teils mit einer einfachen Rückfrage, warum die Börsen plötzlich so stark nachgelassen hätten, teils aber auch mit Häme und Gelächter bis hin zum Totenkopf-Smiley. Auf Twitter, bzw. jetzt X, wurde die Aktienrente wieder einmal mehr schlecht geredet. Natürlich wurde ganz bewusst nur der kurzfristige Chart gezeigt, um selektiv und manipulativ ein vermeintlich gutes Beispielargument anführen zu können. Das ist nicht gerade die feine Art…
Wenn es die anderen ohnehin stets besser wissen und sich auf keinerlei Gegenvorschläge einlassen, dann wird man niemals konstruktiv für Veränderung sorgen können. So ist es auch bei der Rente und der Geldanlage: Wenn die eigenverantwortliche Vorsorge am Kapitalmarkt oder die Investition in Bitcoin verpönt bleiben, wird niemand von seinem Standpunkt abrücken können. Ich habe meine eigene Rente bereits in trockenen Tüchern und werde mich später sicher nicht beschweren, dass die staatlichen Leistungen – getragen durch die Gesellschaft – für mich nicht ausreichen. Mein Erspartes gibt mir die Möglichkeit, mich einen Stückweit in Sicherheit zu wägen und meine eigene Freiheit auskosten zu können. Eine wirkliche Abhängigkeit zu anderen besteht zu niemandem. So entwickelt man sich zwangsläufig zum libertären Eigenbrötler.
Hauptjob und Trading
Neben dem politischen Ehrenamt gehe ich noch einer Vollzeitanstellung nach. Diese verlangte in den letzten Wochen und Monaten einiges ab. So standen zahlreiche Dienstreisen auf dem Programm – darunter eine zur Computex 2024 nach Taiwan oder eine nach Prag. Während dieser war es mir schlichtweg nicht möglich, nebenher noch Artikel für diesen Blog zu schreiben. Außerdem standen einige größere Testartikel an, für die ich kurzfristig einspringen musste. Zu nennen wäre die Vorstellung der Ryzen-9000-Prozessoren, aber die der mobilen Ryzen-AI-Chips.
Aber auch das eigene Trading rückte wieder verstärkt in den Fokus. Wer acht Stunden am Tag mit seinem Hauptjob verbringt, am Abend oftmals noch für sein Nebengewerbe arbeitet, dem bleibt für das Trading am Tag immer weniger Zeit. Der Fokus hat sich hier in den letzten Wochen und Monaten wieder deutlich zugunsten des Tradings verschoben, da es hier schlichtweg das meiste Potential gibt. In keinem Job lässt sich das Einkommen so gut skalieren – und das völlig unabhängig der aufgewandten Lebenszeit.
Es bleibt weiter ruhig
Auch in den kommenden Wochen und Monaten wird es voraussichtlich recht ruhig auf TradingForFuture.de bleiben. Entweder bis das eigene Trading sich voll auszahlt und damit andere Baustellen beendet werden können, ober aber bis sich die Einnahmen-Situation wieder bessert. Gerade in den Wintermonaten zum Weihnachts- und Jahresendgeschäft könnten die Werbeeinnahmen wieder anziehen.
Einschlafen oder gar komplett eingestellt werden, wird dieses Projekt jedoch nicht. Dafür steckt viel zu viel Herzblut im Thema!