In der Nacht zum Donnerstag hat der Bitcoin-Kurs auf einschlägigen Kryptobörsen, wie Bitget* oder Crypto.com*, erstmals die symbolträchtige Marke von 100.000 US-Dollar überschritten und damit einen neuen historischen Höchststand markiert. Vorausgegangen waren einige wichtige Ereignisse, die den Bitcoin, der erst vor 16 Jahren mit der Veröffentlichung des Bitcoin-Whitepapers durch Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen wurde.
Haupttreiber: US-Spot-ETFs und institutionelle Zuflüsse
Seit Jahresbeginn hat der Wert des Bitcoin erheblich an Wert gewonnen. Ins Jahr gestartet war er bei knapp über 42.000 US-Dollar, seine Tiefstände lagen bei rund 38.500 US-Dollar. Damit hat sich der Kurs binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Einen entscheidenden Beitrag zu diesem rasanten Anstieg leisteten die genehmigten Bitcoin-Spot-ETFs in den USA. Nach Jahren des Wartens und zahlreicher regulatorischer Hürden gab die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) im Oktober 2024 grünes Licht für die ersten Spot-ETFs. Diese Fonds, die direkt in physische Bitcoin investieren, machen es institutionellen Anlegern wie Pensionsfonds, Hedgefonds und Versicherungen leichter, am Bitcoin-Handel teilzunehmen, ohne die Herausforderungen der Verwahrung und der direkten Marktinteraktion.
Zuletzt konnten die Spot-ETFs einen erheblichen Kapitalzufluss verbuchen. An einzelnen Tagen flossen zeitweise mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar in diese Produkte, täglich waren es mehrere hundert Millionen Dollar, was den Kaufdruck auf Bitcoin erhöhte und das Angebot an den Börsen weiter verknappte. Insgesamt sind seit der Genehmigung mehr als 100 Milliarden US-Dollar in diese Produkte geflossen, womit die Bitcoin-ETFs zu den bislang erfolgreichsten überhaupt wurden. Der erste Gold-ETF aus den USA benötigte für die ersten 10 Milliarden US-Dollar etwas mehr als zwei Jahre.
Institutionelle Akteure betrachten Bitcoin zunehmend als digitales Gold und als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten. Aber auch immer mehr Unternehmen entdecken das elektronische Geld für sich. So gab eine Tochter der Deutschen Telekom kürzlich bekannt, überschüssigen Solarstrom für das Bitcoin-Mining verwenden zu wollen. Im Baden-Württembergischen Backnang sollen hierfür eigene Container mit spezialisierter ASIC-Hardware aufgestellt werden. Damit kann der überschüssige Strom, der mangels Netzeinspeise- oder fehlender Speichermöglichkeiten ungenutzt bleiben wurde, monetarisiert werden. MicroStrategy plant weitere Bitcoin-Käufe in Höhe von 42 Milliarden US-Dollar und auch die Aktionäre von Microsoft sollen über ein mögliches Bitcoin-Investment des Konzerns abstimmen.
Mögliche FED-Reserve: Eine überraschende Wendung
Eine weitere wichtige Entwicklung, die die jüngste Bitcoin-Rallye befeuerte, ist die Ankündigung des kommenden US-Präsidenten Donald Trump. Der hatte sich zuletzt positiv gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen geäußert. Auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville Ende Juli stellte er den Aufbau einer staatlichen Bitcoin-Reserve in Aussicht und versprach dafür rund 200.000 BTC und damit knapp 5 % der gesamten Bitcoin zu kaufen. Die USA sollen unter seiner Führung zum führenden Land für Kryptowährungen und deren Dienstleister und Entwicklungen werden. Ob Trump diese Versprechen tatsächlich wird umsetzen, bleibt abzuwarten, zumal er hierfür ohnehin nicht die alleinige Befugnis hat.
Die Aussicht auf eine solche Aufnahme in die Reserven bedeutete einen Vertrauensschub für Bitcoin und unterstrich dessen Rolle als Wertspeicher. Analysten vergleichen diese Entwicklung mit dem Übergang von Gold als Währungsanker hin zu einem Reserveasset in den 1970er-Jahren.
16 Jahre Bitcoin: Vom Nischenprojekt zur globalen Kraft
Der historische Anstieg auf über 100.000 US-Dollar erfolgte zufällig nur wenige Tage nach dem 16. Geburtstag des Bitcoin-Whitepapers. Am 31. Oktober 2008 veröffentlichte der anonyme Schöpfer Satoshi Nakamoto das Whitepaper mit dem Titel “Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System”. Seitdem hat sich Bitcoin von einem Nischenprojekt für technologische Enthusiasten zu einem globalen Vermögenswert entwickelt, der Finanzmärkte, Technologiewelten und geopolitische Diskussionen gleichermaßen beeinflusst.
In den letzten Jahren hat Bitcoin nicht nur als Spekulationsobjekt, sondern auch als Inflationsschutz, internationales Zahlungsmittel und sicherer Hafen in Krisenzeiten an Bedeutung gewonnen. Das Überschreiten der 100.000-Dollar-Marke unterstreicht diesen Erfolg und lässt auf eine Zukunft blicken, in der Bitcoin eine noch größere Rolle in der Weltwirtschaft spielen könnte. Was vor 16 Jahren als Vision eines dezentralen Finanzsystems begann, hat sich nun zu einer ernstzunehmenden wirtschaftlichen und technologischen Kraft entwickelt. Bitcoin steht bei den weltweit wertvollsten Assest auf dem siebten Platz – hinter Gold, aber auch NVIDIA, Apple, Alphabet, Amazon* oder Microsoft und hatte kürzlich Silber überholt.
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