Verantwortung zu übernehmen bedeutet, sich aktiv mit den eigenen Handlungen und Entscheidungen auseinanderzusetzen. In einer Gesellschaft, die oft nach Schuldigen sucht, wird Verantwortung häufig fälschlicherweise mit Schuld gleichgesetzt. Doch diese Sichtweise blockiert den Weg zur Lösung von Problemen und zur Weiterentwicklung. Es geht nicht darum, wer “schuldig” ist, sondern vielmehr darum, wer die Verantwortung übernimmt – denn nur wer Verantwortung trägt, kann in einer Situation etwas bewegen.
Verantwortung statt Schuld
Ein zentraler Punkt bei der Übernahme von Verantwortung ist, dass es nicht darum geht, einen Sündenbock zu finden. In vielen Konflikten – egal ob im beruflichen oder privaten Bereich – neigt man in unserer Gesellschaft oftmals dazu, nach dem Schuldigen zu suchen. Doch diese Haltung hindert uns daran, Lösungen zu finden. Wenn wir uns darauf konzentrieren, wer verantwortlich ist, anstatt uns auf Schuldzuweisungen zu versteifen, können wir den Blick auf das Wesentliche richten: das Handeln.
Ein Beispiel: Wenn in einem Team ein Projekt scheitert, stellt sich oft die Frage, wer dafür verantwortlich ist. Anstatt zu überlegen, wer Fehler gemacht hat, wäre es produktiver zu fragen: Was können wir jetzt tun, um das Problem zu lösen? Diese Denkweise führt zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Situation und lässt Raum für Handlungsoptionen. Die Frage nach der Verantwortung ersetzt die Frage nach der Schuld.
Verantwortung als Schlüssel zur Handlungsfähigkeit
Wer Verantwortung übernimmt, behält seine Handlungsfähigkeit: Ohne Verantwortung bleibt man passiv und hilflos, da andere die Kontrolle über die Situation übernehmen. Dies ist ein wichtiger Vorteil der Verantwortung: Sie gibt uns die Macht, Dinge zu verändern. Wer Verantwortung trägt, ist nicht nur in der Lage, zu handeln, sondern auch, die Richtung zu bestimmen.
Fehlt diese Verantwortung, verliert man die Handlungsfähigkeit. Wer niemals Verantwortung übernimmt, gibt anderen die Macht über das eigene Leben. In solchen Fällen übernimmt ein anderer die Führung und bestimmt, was geschieht. Dies führt zu einem Gefühl der Ohnmacht, das langfristig das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit untergräbt.
Die Ohnmacht und ihre Folgen
Das Gefühl der Ohnmacht entsteht, wenn wir die Verantwortung abgeben und uns von äußeren Faktoren treiben lassen. Es kann uns das Gefühl vermitteln, die Kontrolle über unser Leben verloren zu haben. Dieses Ohnmachtsgefühl geht oft mit einem Ungerechtigkeitsgefühl einher – wir glauben, dass uns Unrecht widerfährt, dass die Welt uns unfair behandelt.
Ein solcher Zustand führt häufig zu einem negativen Glaubenssatz: “Ich kann nichts tun, um meine Situation zu ändern.” Dieser Gedanke führt zu einer Abwärtsspirale. Es entsteht Stillstand, und wer nicht erkennt, auf welcher Spirale er sich befindet, wird höchstwahrscheinlich in der negativen verharren. In diesem Zustand sind wir nicht in der Lage, Lösungen zu finden und entwickeln immer mehr negative Gedanken. Stillstand kann es allerdings niemals geben, denn entweder geht es bergauf oder bergab.
Verantwortung als Ausweg
Wer sich der Verantwortung stellt, kann diese Spirale durchbrechen. Indem man die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen übernimmt, wird man aktiv und handlungsfähig. Verantwortung heißt, zu erkennen: “Es ist meine Aufgabe, die Situation zu verbessern.” Diese Erkenntnis bringt uns nicht nur zur Lösung des Problems, sondern gibt uns die Kontrolle zurück.
Wer Verantwortung übernimmt, fühlt sich nicht mehr als Opfer seiner Umstände. Stattdessen wird er zum Gestalter seines Lebens. Indem wir Verantwortung annehmen, können wir in jeder Situation die Kontrolle über unser Handeln und unsere Zukunft zurückgewinnen. Wir gewinnen nicht nur die Handlungsfähigkeit, sondern obendrein das Vertrauen in uns selbst.
Zwei Beispiele aus dem Alltag
Vor allem bei der Geldanlage ist Eigenverantwortung ein wichtiger Punkt: Ich kann einfach zur Bank gehen und einen Vermögensberater bestimmen lassen, wie er mein Geld anlegt. Wenn dann etwas schief läuft, ist sofort klar, wer den Fehler gemacht hat. Wenn ich jedoch von Anfang an selbst dafür Verantwortung übernommen und mein Geld eigenständig angelegt habe, kann ich aus diesem Fehler lernen und es in Zukunft besser machen. Ich suche nach Lösungen und Verbesserungen, ohne den schwarzen Peter einfach anderen zuzuschieben. Langfristig werde ich ein echter Profi, der bei seinem Vermögen selbstsicher und zuversichtlich in die Zukunft blicken kann.
Oder im Beruf: Wenn ich mich unterbezahlt fühle und am Ende des Monats womöglich nicht einmal mehr meine alltäglichen Ausgbaben begleichen kann, kann ich die Schuld entweder auf den gezigen Chef schieben, auf die unntätige Gewerkschaft oder auf die Politik, die die Industrie nicht genug in die Mangel nimmt. Ich kann das Zepter aber auch selbst in die Hand nehmen und mich durch Fortbildungen oder Überstunden wertvoller machen oder nach Möglichkeiten suchen, mir nebenbei etwas aufzubauen. In letzter Konsequenz kann ich mir einen gänzlich neuen Arbeitgeber suchen und dort mein Glück für eine bessere Gehaltsstufe suchen.
Zeige ich nur mit dem Finger auf andere, gebe ich diesen automatisch die Kontrolle und sorge für Stillstand in meinem Leben. Fazit: Nehmt das Zepter besser selbst in die Hand und übernehmt Verantwortung!
- Omondi, Susan(Autor)
Letzte Aktualisierung am 21.01.2025 um 06:43 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API