Das war das Anlegerjahr 2024

Das Jahr 2024 war sicher kein leichtes, am Ende aber dennoch ein sehr erfolgreiches. Die teils heftigen Schwankungen an den globalen Finanzmärkten brachten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Investoren mit sich und das obwohl es wirtschaftlich nicht überall rosig lief. Deutschland verzeichnete 2024 das zweite Jahr in Folge ein negatives Wirtschaftswachstum, die Konjunkturprognosen für 2025 bleiben negativ und auch die Arbeitslosenquote stagnierte zuletzt bei 6 %. Vor allem die Automobilbranche und damit der wichtigste Motor für die deutsche Wirtschaft strauchelt und muss aufgrund einer geringen Nachfrage das Angebot drosseln.

Die Leistung eines Aktienindex ist daher kein guter Indikator für die Entwicklung der Wirtschaft eines Landes. Die 40 im DAX gelisteten Unternehmen sind allesamt weltweit tätig und machen teilweise nur einen sehr geringen Prozentsatz ihrer Umsätze in Deutschland. Der DAX ist daher eher global als regional anzusehen, zudem spiegelt die Finanzwirtschaft nicht die Realwirtschaft wider.

Starke Aktien-Indizes

Erstmals in seiner Geschichte überschritt der deutsche Leitindex im letzten Jahr die Marke von 20.000 Punkten und markierte damit vor allem im Dezember immer wieder neue Allzeithochs. Insgesamt legte der Index um rund 18,8 % zu. Noch deutlicher nach oben ging es beim US-amerikanischen S&P 500, welcher seinen Aufwärtstrend fortsetzte und einen Zuwachs von ca. 24,3 % verbuchen konnte. Getragen von einem starken Wirtschaftswachstum und Zinssenkungen der Federal Reserve, erreichte der Index 57 neue Allzeithochs im Jahresverlauf. Besonders Technologieunternehmen wie NVIDIA profitierten von der KI-Revolution und trugen maßgeblich zur positiven Entwicklung bei.

Bitcoin: Durchbruch über 100.000 US-Dollar

Das Jahr 2024 war vor allem für den Bitcoin überaus erfolgreich. Das digitale Gold erlebte in den letzten zwölf Monaten ein außergewöhnliches Jahr und überschritt erstmals die Marke von 100.000 US-Dollar. Der Anstieg von deutlichen 120 % hatte so einige Gründe: Zum einen wäre da die Einführung der US-amerikanischen Sport-ETFs im Januar zu erwähnen, die über die letzten zwölf Monate hinweg Beträge in dreistelliger Milliardenhöhe einsammeln konnten und die ETFs zu den erfolgreichsten überhaupt gemacht haben. Keine anderen ETFs konnten so schnell so viel Geld einsammeln.

Die Spot-ETFs ebneten den Weg für eine breitere Anlegerschaft und für institutionelle Anleger, die bislang aus regulatorischen Gründen nicht in die Kryptowährung investieren konnten. Sie machen es bedeutend einfacher, da keine (Hardware-)Wallet, Private-Keys oder Börsenaccounts vorgehalten werden müssen. Aber auch die Tatsache, dass sich immer mehr Nationen den Kryptomärkten öffnen und für eine kryptofreundliche Politik sorgen, zeichnete sich in diesem Jahr im Kurs ab.

Unsere persönliche Rendite

Nachdem wir zur Hochphase der Corona-Pandemie herbe Verluste in Höhe von 22,9 % hinnehmen mussten und im letzten Jahr mit einem Plus von 13,7 % wieder deutliche Gewinne einstreichen konnten, fielen die 2024 noch einmal deutlich höher aus. Insgesamt konnte unser Portfolio 2024 sogar den Markt schlagen und ein Plus von stolzen 26,7 % einstreichen – damit sind nicht nur die Verluste aus so manchem Vorjahr wettgemacht – nein, es hagelte auch so manches neues Allzeithoch.

Besonders stark waren die Monate Februar und März, wo unsere Anlagen allein um 6,0 und 5,3 % zulegen konnten. Getrieben durch den Bitcoin, welcher inzwischen die größte Einzelposition darstellt, kletterte die Gesamtsumme im November um sage und schreibe 14,4 % nach oben – einen solch hohen Zuwachs hatten wir binnen eines Monats noch nie verbuchen können.

Ebenfalls deutlich angestiegen sind die monatlichen Dividendenzahlungen, welche auf Jahressicht ebenfalls einen neuen Höchststand markierten. Zwar gab es vereinzelt immer mal wieder Monate, in denen wir im Jahresvergleich auf einen geringen Cashflow kamen, jedoch holte dieses Minus der Dezember wieder heraus – noch nie konnten wir so viele Dividenden und Zinsen verbuchen wie im Dezember 2024.

Damit war das Jahr 2024 für uns aus finanzieller Sicht ein überaus erfolgreiches, wenngleich die Zeichen dafür anfangs nicht gutstanden. Zu Jahresbeginn ärgerte uns ein langwieriger Depotübertrag zu Scalable Capital, wenig später trudelte Post vom Finanzamt ein, die alles andere als positiv ausfiel und kurzfristig Auswirkungen auf unsere Investments hatte. Hohe Nach- und Vorauszahlungen bis hin zur Abtretung der Umsatzsteuer (obwohl wir weit unter dem Schwellenwert lagen) fraßen all unsere Rücklagen auf, sodass wir in diesem Jahr kaum neues Geld investieren konnten. Wir haben lediglich alle Dividendenzahlungen reinvestiert und damit Positionen wie Tesla oder die Münchener Rück aufnehmen können.

Für 2025 muss sich das ändern: Wir wollen trotz weniger Netto vom Brutto und deutlich höherer Lebenshaltungskosten durch die Inflation wieder mehr eigenes Geld für unsere finanzielle Freiheit investieren. In der Vorschau haben wir immerhin einen winzigen, dreistelligen Betrag, den wir zu gleichen Teilen in Aktien und in den Bitcoin investieren möchten.

Größtes Learning dadurch: Mit wachsender Depotgröße nimmt der Einfluss der Sparrate stetig ab. Obwohl wir 2024 mit Ausnahme weniger und nur sehr geringer Investments in den Bitcoin kein neues Geld aufgenommen hatten, ist das Vermögen deutlich angestiegen und lag erheblich über unserer alten Sparrate. Darauf sind wir sehr stolz und machen definitiv so weiter!

Letzte Aktualisierung am 1.02.2025 um 10:24 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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