Regel #1: Bezahle Dich zuerst und habe einen Notgroschen

Bevor man überhaupt mit dem Investieren beginnt, müssen zunächst zwei wichtige Grundsteine gelegt werden, auf denen später alles aufbauen wird. Die erste goldene Regel ist eine psychologische Sache, die andere lässt uns hingegen besser schlafen und sicher durch den Alltag gehen. Er ist nicht immer planbar.

Bezahle Dich stets zuerst!

Wenn am Monatsende das Gehalt auf dem Girokonto gutgeschrieben wird, dann gehen davon gleich zu Beginn des neuen Monats erst einmal alle wichtigen Ausgaben, wie Miete, Versicherungen oder der Abschlag für den Stromanbieter weg. Sicher, das ist unabdingbar und wichtig, aber warum denkt man nach dem Gehaltseingang immer erst an die anderen und nicht an sich?

Jeder von uns lebt nur einmal auf diesem wundervollen Planeten und hat nur eine einzige Chance, sein Leben zu einem lebenswerten und erfüllten Traum zu machen! Warum also arbeiten gehen, um danach immer erst andere zu bedienen? Dreh den Spieß um und bezahle Dich als erstes!

Natürlich sollst Du es nicht übertreiben und am Ende trotzdem noch genug Geld auf dem Konto lassen, um all Deine Ausgaben weiterhin bezahlen zu können! Mach Dir einmal die Mühe und zähle all Deine Monatsausgaben mit einem zusätzlichen Puffer zusammen und wähle dann die restliche Summe als den Betrag, den Du im nächsten Monat nur für Dich nutzen wirst. Damit stellst Du sicher, dass Du tatsächlich etwas für Dich auf die Seite legen wirst! Wenn Du immer nur das übrig gebliebene Geld am Monatsende zum Sparen verwendest, dann bremst Du Dich in Deinen Möglichkeiten aus: „Ich habe ja noch 100 Euro auf dem Konto liegen, bevor das nächste Gehalt kommt – komm, lass uns noch einmal feiern gehen“ – schwupps ist der letzte Betrag auch noch verkonsumiert und es bleibt nichts mehr für Dich und Deinen Sparbetrag übrig…

Baue einen Notgroschen als Schutzwall auf

Hast Du das ein paar Monate lang geschafft, solltest Du nicht gleich wieder alles für den nächsten Urlaub raushauen, oder Dir die neuste Spielekonsole als Belohnung gönnen, sondern das gesparte Geld stets als Notgroschen auf dem Konto halten. Somit bist Du gewappnet, wenn einmal etwas Unvorhergesehenes in Deinem Leben passiert. Du kannst die nächsten Reparatur-Kosten fürs Auto, die neue Waschmaschine oder das Krankenhaustagesgeld locker aus Deinem Notgroschen bezahlen, ohne innerhalb eines Monats kürzertreten oder gar einen Kredit aufnehmen zu müssen. Als Faustregel gilt: Halte immer mindestens drei bis fünf Nettogehälter auf der hohen Kante!

Außerdem dient Dir dieser Notgroschen später als eine Art Schutzwall für Deine Geldanlage. Ist dieser hoch genug, hast Du nie das Problem, im Fall der Fälle irgendwelche Anteile zu teuren Transaktionskosten oder sogar mit Verlust verkaufen zu müssen – Du trägst einfach einen Teil Deiner Mauer ab und verstärkst sie später wieder. Ein Notgroschen bringt für Gelassenheit ins Leben und macht Dich weniger abhängig von anderen.

Ebenfalls wichtig: Lass diesen Notgroschen IMMER auf Deinem Tagesgeldkonto liegen, denn das Geld muss im Notfall schnell verfügbar sein. Sei bitte diszipliniert genug, um diesen wirklich nur für Notfälle anzuzapfen. Andernfalls fällst Du wieder zurück in die Abhängigkeit und musst erneut von vorne beginnen! Es wird Dein erster Meilenstein auf Deinem langen Weg der Altersvorsorge sein!

Keyfacts:

  • bezahle Dich zuerst!
  • baue Dir einen Notgroschen auf!

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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