Investieren mit kleinem Geld ist möglich

Einer der größten Mythen von Aktien ist der Glaube, dass sie nur etwas für Reiche seien. Noch vor wenigen Jahren mag das vielleicht so gewesen sein, doch inzwischen ist eine sinnvolle Aktienanlage für jedermann zugänglich und das zu Preisen, die eigentlich für jeden machbar sein sollten.

In der Anfangsphase der Börse war der Zugang zu den Kapitalmärkten kein leichter: Man konnte sich nicht einfach online in sein Depot einloggen und mit nur wenigen Klicks eine Aktie kaufen. Man musste seinen Broker (telefonisch) beauftragen, der dann live auf dem Parkett den Auftrag durchführte. Ob der Trade tatsächlich zum gewünschten Kurs ausgeführt werden konnte, erfuhr man teilweise erst Tage später. Hinzu kam, dass diese Dienstleistung einen großen Aufwand darstellte und damit hohe Kosten verursachte, womit sich der Gang an die Börse tatsächlich erst für Vermögende rentierte, da die Transaktionskosten mit Blick auf die Einlage prozentual viel ausmachten. Noch immer sollte man die Gebühren stets im Blick halten, haben sie langfristig gesehen doch große Auswirkungen auf die Performance und damit die Wertentwicklung.

Einfache Verfügbarkeit, mehr Konkurrenz

Seit dem Internet, vor allem aber seit der stärker gewordenen Konkurrenz durch die Neo-Broker haben sich die Handelsgebühren in den letzten Jahren deutlich reduziert – die Möglichkeiten sind vielfältiger geworden. Als ich mit dem Investieren begann, musste ich für einen Trade noch 9,90 Euro zuzüglich einer Börsenplatzgebühr von meist etwa 2,90 Euro bezahlen. Um nur auf 1 % Gebühren zu kommen, musste man also schon mindestens 1.280 Euro in die Hand nehmen. Immerhin gab es bereits Sparpläne, die automatisiert Bruchstücke zu fixen Gebühren von 1,5 % ermöglichten.

Mit den Neobrokern wie Trade Republic* oder Scalable Capital* kam noch einmal deutlich Bewegung in den Markt. Die beiden Broker erlauben den Aktienhandel schon zu Preisen ab einem Euro, womit sich selbst kleinere Summen rentieren. Doch damit nicht genug: Sie führen Sparpläne teilweise völlig kostenlos aus und das ab einer Sparsumme von nur einem Euro. Wer also breit gestreut in einen ETF investieren möchte, der kann bereits mit nur einem Euro bei Scalable Capital starten. Bei Trade Republic* liegt die Mindestsumme bei 10 Euro, was ebenfalls noch für sehr viele machbar sein sollte.

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Es sollte trotzdem ein bisschen mehr sein

Ob es sinnvoll ist, monatlich nur einen oder 10 Euro aktienbasiert zu sparen, steht sicherlich auf einem anderen Blatt. Ich empfehle jüngeren Leuten immer mit 100 Euro anzufangen und die Sparrate kontinuierlich im Laufe der Zeit zu erhöhen. So profitiert man am meisten vom Zinseszins-Effekt und braucht sich über seine Rente keine Sorgen mehr zu machen. Je älter man ist, desto höher sollte die Sparsumme ausfallen, desto höher ist aber auch die Wahrscheinlichkeit eines größeren Gehaltseingangs.

Fazit: Wer in Aktien investieren möchte, der braucht keine Unmengen an Geld oder muss übermäßig vermögend sein. Schon ab einem Euro im Monat kann man sein Geld sinnvoll an der Börse anlegen. Man muss es nur tun und wollen. 😉

Keyfacts:

  • wer sinnvoll in Aktien investiert, muss nicht vermögend sein
  • dank Internet und Konkurrenz am Markt wurden die Gebühren stetig attraktiver
  • bereits ab einem Euro im Monat kann man loslegen
  • wer fürs Alter vorsorgen möchte, sollte jedoch höhere Summen fahren

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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