Der Big Mac ist unter Ökonomen recht beliebt

Was viele nicht wissen: Der Big Mac von McDonald’s ist nicht nur einer der bekanntesten und beliebtesten Burger weltweit, sondern spielt auch für Ökonomen eine wichtige Rolle. Seit 1986 stillt das Doppelstock-Brötchen mit seinem Eisbergsalat und den beiden Fleisch-Patties hungrige Mäuler und wird außerdem zur Messung der Kaufkraft herangezogen.

Ausgedacht hat sich den sogenannten Big-Mac-Index das britische Wirtschaftsmagazin „The Economist“, das ihn nun schon seit mehr als 35 Jahren zweimal jährlich herausgibt. Der Burger der Fast-Food-Kette eignet sich nämlich als Messgröße, um die Kaufkraft und damit die Lebenshaltungskosten sowie das Preisniveau eines Landes bewerten zu können. McDonald’s verkauft sein beliebtestes Gericht in weltweit über 120 Ländern, ohne dabei großartige Änderungen in der Rezeptur vorzunehmen. Das Produkt entspricht quasi einem weltweiten Standard. Zutaten, Zusammensetzung, Qualität und Größe sind fest vorgeschrieben. Zugleich ist der Big Mac günstig genug, um von möglichst vielen Menschen gekauft zu werden.

Der Preis des Burgers als Grundlage

Dafür nutzt das Magazin den Preis als Grundlage, wobei dieser zum Stichtag in US-Dollar umgerechnet wird, um ihn besser vergleichen zu können. So lässt sich ablesen, in welchen Ländern man eher mehr oder weniger für einen Big Mac bezahlt und kann Rückschlüsse auf das Preisniveau gegenüber anderen Ländern ziehen. Zuletzt wurde der Big-Mac-Index im Januar 2022 aktualisiert.

Demnach kostete der Big Mac in seinem Heimatland vor nicht ganz einem halben Jahr im Schnitt 5,81 US-Dollar. Damit rangierte die USA auf Rang 3 der teuersten Länder. Einzig in der Schweiz und Norwegen kostete der Fast-Food-Burger mit umgerechnet 6,98 und 6,39 US-Dollar noch mehr. In der Eurozone wurden durchschnittlich 4,42 Euro aufgerufen, was zum Zeitpunkt der Erhebung 4,95 US-Dollar entsprachen. Die Länder der europäischen Gemeinschaftswährung landen somit im oberen Drittel der teuersten Big-Mac-Regionen. Rumänien als eher ärmeres EU-Land liegt mit einem Dollar-Preis für den Big Mac von rund 2,40 US-Dollar deutlich darunter.

Am günstigsten war die Burger im Januar in Russland, wo man umgerechnet 1,74 US-Dollar für ihn bezahlen musste. Aber auch in der Türkei liegt man mit 1,86 US-Dollar unterhalb der 2-US-Dollar-Marke.

Einschätzung der Kaufkraft

Liegt der umgerechnete Preis für einen Big Mac über den in den USA, gilt die Währung als überwertet. Liegt er darunter, kann man von einer Unterbewertung ausgehen. Tendenziell sind die Preise in einem solchen Land dann niedriger und damit die dortige Kaufkraft. Je höher der umgerechnete Big-Mac-Preis, desto stärker wird die Kaufkraft bewertet.

Das ist natürlich nur eine grobe Einschätzung, denn auch andere Faktoren, wie das Lohn-Niveau oder die Kosten für die Logistik haben einen großen Einfluss auf die Preise des Burgers und werden im Index nicht berücksichtigt.

Ganz vergleichbar ist der Big-Mac-Preis ohnehin nicht: In Indien wird statt Rindfleisch Hühnerfleisch verwendet.

Die Top 10 des Big-Mac-Index (Stand Januar 2022)

  • 1. Schweiz: 6,98 US-Dollar
  • 2. Norwegen: 6,39 US-Dollar
  • 3. USA: 5,81 US-Dollar
  • 4. Schweden: 5,79 US-Dollar
  • 5. Uruguay: 5,43 US-Dollar
  • 6. Israel: 5,35 US-Dollar
  • 7. Kanada: 5,32 US-Dollar
  • 8. Eurozone: 4,95 US-Dollar
  • 9. Großbritannien: 4,82 US-Dollar
  • 10. Dänemark: 4,82 US-Dollar

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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