Dass erst die Haltedauer einer Aktie oder eines Future-Trades darüber bestimmt, ob man als Spekulant oder Investor an der Börse agiert, das hatten wir bereits im November in einem separaten Artikel aufgezeigt und gleichzeitig deutlich gemacht, dass die Statistik eher auf der Seite des langfristigen Anlegers ist, da das Verlustrisiko deutlich reduziert wird. Tatsächlich gibt es noch weitere Anlegertypen, die wir in diesem Beitrag einmal vorstellen möchten.
Bislang hat sich auf TradingForFuture.de der Großteil um den langfristigen Vermögensaufbau gedreht. Nur wenn zwischen dem Kauf und dem Verkauf einer Position mehrere Jahre liegen, darf sich der Anleger als Investor bezeichnen. Ihm ist es egal, ob der Wert seiner Aktie kurzfristig steigt oder fällt. Die Schwankungen stören ihn nicht. Er möchte, dass das Unternehmen, in das er investiert hat, mit seinem Geld arbeiten und langfristig wachsen kann, um Umsatz und Gewinne kontinuierlich zu steigern. Dann haben am Ende beide Seiten etwas von. Wer eine Position hingegen schon nach einem Jahr wieder abstößt, der ist im Positions-Trading aktiv. Positions-Trader entscheiden sich von Jahr zu Jahr aufs Neue, ob sie ihr Investment halten oder umschichten möchten.
Je kürzer die Haltedauer, desto weniger Investor ist man
Je kürzer die Haltezeit wird, desto mehr bewegt man sich in Richtung des Tradings. Wer seine Position über wenige Monate hält, springt meist auf einen Trend auf und will seine Gewinne möglichst schnell wieder mitnehmen. Ein gutes Beispiel wäre hier Biontech. Das Unternehmen konnte durch seinen Impfstoff zur Corona-Krise fundamental betrachtet schnell wachsen, wobei jedoch unsicher ist, wie es nach der Pandemie weitergehen wird. Der Trend-Trader steigt in solchen Phasen ein und stößt die Position dann wieder ab, wenn der Trend, bzw. der Hype wieder vorüber sind.
Wer noch kurzfristiger an den Märkten agiert, weil er vielleicht mehr Geld bewegen möchte, und seine Positionen nur wenige Wochen hält, ist im Swing-Trading aktiv. Hier will man größere Swings im Aktienkurs mitnehmen – egal, ob nach unten oder nach oben hin. Als Trader kann man eine Position leerverkaufen und damit an sinkenden Kursen profitieren.
Haltedauer | Anlegertyp |
---|---|
Wenige Minuten | Scalper |
Wenige Tage | Daytrader |
Wenige Wochen | Swingtrader |
Wenige Monate | Trendtrader |
Wenige Jahre | Positionstrader |
Mehrere Jahre | Investor |
Wer eine Position innerhalb eines Handelstages öffnet und spätestens zu Handelsschluss wieder schließt, ist ein klassischer Day-Trader. Ein Day-Trader möchte das Übernacht-Risiko oder gar das Risiko, dass über das Wochenende Ereignisse passieren, die die Börsen für den Montag beeinflussen, nicht eingehen. Auch wir sind in den Futures-Märkten als Daytrader aktiv. Unsere Trades laufen in der Regel nur ein paar Minuten bis hin zu wenigen Stunden. Das Overnight-Risiko wollen wir aufgrund des Hebels nicht eingehen.
Als Scalper geht man überwiegend mit großen Positionsgrößen oder einem besonders hohen Hebel in den Markt und versucht jede kleinste Marktbewegung mitzunehmen. Dann können selbst kleine Schwankungen im Preis aufgrund der Positionsgröße sehr viel Geld bedeuten. Es ist die Königsdisziplin im Trading und erfordert viel Disziplin sowie emotionale Standfestigkeit.
Keyfacts
- nur wer über Jahre seine Positionen hält, ist ein Investor
- unter einer Halterdauer von einem Jahr spricht man bereits von Trading
- wir sind langfristige Investoren und Daytrader