Konsumausgaben: Mehr Bewusstsein dank der 752-Regel

In diesem Blog wurde bereits der eine oder andere Spartrick veröffentlicht, der im Alltag helfen soll, mehr Geld für seine Altersvorsorge weglegen zu können. Doch um die Sparquote kontinuierlich steigern zu können, müssen diese Fähigkeit erst einmal verstärkt in den Fokus rücken und ein gewisses Bewusstsein antrainiert werden. Helfen kann hier die 752-, bzw. die 173-Regel.

Sie sollen die Motivation verbessern, unnötige Konsumausgaben zu reduzieren und gleichzeitig die Sparquote kontinuierlich zu erhöhen. Wer seine wöchentlichen Ausgaben mit 752 multipliziert, erhält automatisch die Summe, die er haben würde, wenn er statt der Ausgabe das Geld für zehn Jahre zu 7 % Zinsen angelegt hätte. Ein Beispiel: Der Coffee-To-Go kostet 2 Euro jeden Werktag und damit 10 Euro in der Woche. Würde man diese Ausgaben einsparen, hätte man nach der 752-Regel am Ende stolze 7.520 Euro auf der hohen Kante. Dafür könnte man sich dann anstatt eines Bechers Kaffee einen Kleinwagen gönnen oder eine größere Anschaffung für die eigene Wohnung tätigen.

Es geht nicht darum, sich unterwegs keinen Kaffee mehr zu können, sondern vielmehr darum, ein Bewusstsein für seine wöchentlichen Ausgaben zu schaffen und versteckte Sparpotentiale zu entdecken. Wie viel Geld kann man sparen, seinen Kaffee frühmorgens selbst zu brühen und ihn mit in die Arbeit zu nehmen?

Für die Monatsausgaben: Die 173-Regel

Auf die ähnliche Art funktioniert die 173-Regel. Hier werden jedoch nicht wöchentliche Ausgaben herangezogen, sondern monatliche. Das können zum Beispiel die Kosten für Netflix, das Fitness-Studio oder die Ausgaben für Cocktails und Alkohol sein, die einfach als Monats-Budget aufgerechnet werden. Wer zum Beispiel jeden Monat 50 Euro in seiner Lieblings-Bar lässt, käme bei einer Anlage mit 7 % Rendite nach einem Jahrzehnt auf stolze 8.650 Euro und könnte sich auch hierfür einen Kleinwagen anschaffen oder einen längeren Urlaub planen. 7 % sind in Zeiten von Niedrigzinsen auf dem Tagesgeldkonto trotzdem nicht unrealistisch. In den letzten Jahrzehnten hatte der weltweite Aktienmarkt im Durchschnitt eine solche Rendite erzielt.

Wer sich weder mit der 752- noch mit der 173-Regel identifizieren kann, kann sich bei jeder Ausgabe, die er tätigt, überlegen, wie lange er dafür für seinen Arbeitgeber arbeiten müsste. Man rechnet seine Lebenszeit einfach auf die Ausgabe um. Für den Becher Kaffee muss man mit Mindestlohn ab Oktober beispielsweise etwa zehn Minuten lang für seinen Arbeitgeber arbeiten.

Keyfacts

  • wöchentliche Ausgaben mit 752 multiplizieren…
  • …monatliche mit 173…
  • …man erhält die Summe, die man nach 10 Jahren mit 7 % Rendite erzielt hätte
  • oder man rechnet die Ausgabe in Arbeitsstunden um

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

Alle Beiträge ansehen von Andreas Stegmüller →