Geld ist gedruckte Freiheit

Es gibt viele Gründe, weswegen man stets darauf achten sollte, nicht all sein verfügbares Geld zu verprassen, sondern auch welches auf die Seite zu legen. Nur so kann man im nächsten Monat sorgenfrei seine Fixkosten, wie Miete oder Versicherungen, begleichen, ohne auf den teuren Dispositionskredit seiner Hausbank zurückgreifen zu müssen. Das spart obendrein auch noch Kosten. Man lebt nicht mehr von der Hand in den Mund und merkt gestiegene Preise in Zeiten einer hohen Inflation nicht sofort im monatlichen Budget.

Außerdem baut man sich von Monat zu Monat einen gewissen Geld-Puffer auf, der dann für unvorhersehbare Ereignisse verwendet werden kann. Wenn einmal der Kühlschrank den Geist aufgibt, muss man sich nur kurzzeitig ärgern und kauft sich einfach über seine Rücklagen einen neuen. Wer hierfür bereits einen Kredit aufnehmen muss, der bindet sich jeden Monat zusätzliche Fixkosten ans Bein und muss sich bei den allmonatlichen Raten ständig an das ärgerliche Ereignis zurückerinnern. Man wird ständig damit konfrontiert.

Ein Geldpuffer ist essenziell

Gleiches gilt für größere Anschaffungen oder den wohlverdienten Urlaub. Es ist immer besser, das nächste Smartphone oder das neue Notebook aus der dafür angelegten Portokasse zu bezahlen, als sich das Geld von anderen hierfür zu leihen oder es einfach monatlich über den Mobilfunkvertrag abzustottern, den man sich 24 Monate lang ans Bein gebunden hat. Man muss jeden Monat zusehen, die Kosten bedienen zu können. Das beginnt mein Mobilfunkvertrag, geht über Abo-Dienste wie Netflix oder Spotify hinaus, und reicht bis hin zum Leasing-Vertrag des Autos. Jede Ausgabe über die Kreditkarte ist eine potentielle Gefahr, zusätzliche Kosten anzuhäufen.

Gleichzeitig kann man sich mit seinen Ersparnissen regelmäßig für seine Sparsamkeit im Alltag belohnen und einfach mal ein Wochenende auf das Land fahren oder eine Städtereise mit seinen Liebsten machen. Das Geld auf der hohen Kante ermöglicht das.

Sparsamkeit beginnt früh im Kopf

Doch ein bisschen Vermögen zu haben, macht sich auch in früheren Jahren schon bemerkbar. Wer in Jugendjahren seine Verdienste für den Ferien- oder Nebenjob gespart hat, kann das Elternhaus entspannter verlassen oder gleich die gesamte Einrichtung für seine erste Wohnung problemlos bezahlen. Man macht sich unabhängiger von den Eltern. Wer dann auch noch für die Altersvorsorge spart, mindert die Chance später mit Blick auf unser doch marodes Rentensystem, in Altersarmut zu fallen. Meist lässt sich durch Sparsamkeit die Rentenlücke schließen, sodass man im Alter keinerlei Abstriche machen muss und weiter am sozialen Leben teilhaben kann. Wer einen richtigen Batzen Vermögen angehäuft hat, kann vielleicht sogar ganz auf die staatlichen Leistungen verzichten.

Aus Mieter- und Arbeitnehmer-Sicht lebt es sich mit einem großen Depot ebenfalls einfacher. Man hat keinen teuren Hauskredit an der Backe, die Dividenden tragen vielleicht einmal die monatlichen Mietzahlungen für die Wohnung. Wenn der Vermieter einmal Eigenbedarf anmeldet und ordentlich kündigt, zieht man einfach woanders hin und lebt dort weiter wie bislang. Gibt es Ärger mit dem Chef, kann man diesem selbstbewusster entgegentreten oder gar auch mal die Kündigung riskieren. Das Vermögen auf der hohen Kante hilft, auch ohne Gehalt ein paar Monate auskommen zu können.

Das alles resultiert eigentlich in einer einzigen Sache: Wer Geld auf der Seite liegen hat, lebt sorgenfreier und macht sich weniger abhängig von anderen. Sei es von den Eltern, Familie, dem Arbeitgeber, Banken oder gar dem Staat. Geld ist gedruckte Freiheit! Die sieben Stufen bis zur finanziellen Freiheit hatten wir in diesem Blog bereits ausführlich behandelt.

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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