Crypto.com verschlechtert sein Kartenangebot

Aufregende Zeiten für die Nutzer von Crypto.com! Nachdem die Plattform erst kürzlich die Renditen für das Earn-Programm zusammenstrich und das Angebot damit vor allem für größere Einlagen ziemlich unrentabel machte, folgte am vergangenen Sonntag die Überarbeitung des Kartenprogramms. Auch hier fallen die neuen Konditionen für Kunden nicht gerade positiv aus.

Deutlich geringere Cashbacks

So wird das Cashback der Visa-Karte künftig gedeckelt, die Prozentsätze teilweise mehr als halbiert und die Staking-Zinsen ordentlich nach unten korrigiert. Brachte die kostenlose Einstiegskarte bislang 1 % an Krypto-Cashback, wird es ab den 1. Juni überhaupt kein Cashback mehr geben. Hierfür wird man künftig einen gewissen Betrag an CRO-Token für mindestens sechs Monate hinterlegen müssen.

Wer umgerechnet 350 Euro für die Ruby Red staked, bekommt ab dem nächsten Monat nur noch 1 % seiner Umsätze in CRO-Token zurückgezahlt. Bislang waren es 2 %. Für Inhaber der Jade Green und Royal Indigo sinkt das Cashback von ehemals 3 % auf nur noch 2 %. Bei den höheren Kartenlevels, für die 35.000 und 350.000 Euro hinterlegt werden müssen, reduzieren sich die Rückzahlungen auf 3 und 5 %. Hier war bislang erst bei 8 % Schluss. Ursprünglich hatte Crypto.com die Cashback-Raten noch stärker zurückfahren wollen, lenkte dann jedoch zugunsten der Community ein.

Obendrein wird das Cashback in den unteren Karten-Tiers bis einschließlich der 3.500-Euro-Visa auf maximal 25, bzw. 50 US-Dollar pro Monat gedeckelt. Höhere Ausgaben sind dann zwar weiterhin möglich, werden jedoch nicht mehr vergütet. Immerhin: Die monatlich kostenlosen Rewards für die Zahlung von Spotify, Netflix oder Amazon Prime bleiben je nach Kartenlevel erhalten. Bei den kostenlosen Zugängen zu den Flughafen-Lounges ändert sich ebenfalls nichts.

Gerade für Inhaber der teuren Kartenmodelle ist die Reduzierung der Staking-Zinsen, die auf 4 und 8 % fallen, sehr schmerzlich. Hier zeigte sich Crypto.com mit 10 und 12 % bislang großzügiger. Damit wird man für seine für die Visa-Karte hinterlegen Coins weniger Zinsen erhalten.

Immerhin: Wer noch bis einschließlich 31. Mai 2022 neu staked, kann sich die bisherigen Konditionen mit Ausnahme der Deckelung für weitere 180 Tage sichern. Hier hatte Plattform ebenfalls auf die Kritik seiner Nutzer reagiert.

CRO-Kurs reagiert heftig

Die Änderungen fielen zunächst noch drastischer aus. Die Plattform wollte die Staking-Zinsen für ihre Visa-Karten zunächst komplett streichen, ruderte nach großem Aufschrei der Community jedoch 24 Stunden nach der Ankündigung zurück. Die Cashback-Raten wurden nachträglich ebenfalls weniger stark abgesenkt.

Als Grund für die zahlreichen Verschlechterungen gab die Plattform an, sich fit für die Zukunft machen zu wollen. Das bisherige Angebot sei mit weiter steigender Kundenanzahl langfristig nicht finanzierbar. Der Wert des CRO-Token brach danach deutlich ein und verlor zweitweiße fast 40 % seines Wertes. Vom Alltime-High aus dem November des vergangenen Jahres ist der Kurs inzwischen fast 60 % entfernt.

Zuvor hatte Crypto.com bereits die Zinssätze für das Lending deutlich reduziert. Die vollen Crypto-Zinsen auf Stablecoins von bis zu 8 % erhält man nur noch bis zu einer Gesamteinlage von 3.000 US-Dollar. Danach halbieren sich die Zinssätze. Wer sogar mehr als 30.000 US-Dollar an Einlagen hält, bekommt nicht einmal mal mehr ein Drittel der beworbenen Zinsen.

Es zeigt sich wieder einmal mehr wie schnelllebig der Kryptomarkt ist. Erst kürzlich hatten wir diesem Thema einen separaten Beitrag gewidmet und auf den Risikohinweis hingewiesen. Vor jedem Investment sollte man eigenverantwortlich prüfen, ob das gewünschte Angebot tatsächlich so noch besteht.

25 US-Dollar Startguthaben

Wer sich jetzt noch die alten Konditionen der Crypto.com-Visa-Karte sichern möchte, der kann dies bis Ende des Monats über unseren Link* noch tun. Dann gibt es nach der Bestellung einer der Metall-Karten 25 US-Dollar obendrauf.

Keyfacts

  • Crypto.com hat sein Karten- und Lending-Programm überarbeitet
  • das Cashback ist künftig gedeckelt und wurde teilweise halbiert
  • Spotify, Netflix und Amazon Prime werden weiterhin monatlich erstattet
  • auch das Flughafen-Lounge-Programm bleibt unverändert
  • die Zinsen für den Stake wurden reduziert
  • das Earn-Programm ist künftig an Tier-Stufen gekoppelt

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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