Geld sparen ohne Einschränkungen im Alltag

Im Alltag neigen viele Menschen dazu, fast schon unbewusst Geld auszugeben. Sei es der Coffee-to-Go am Morgen, der schnelle Burger im Lokal zu Mittag, die eine oder andere Süßigkeit aus dem Supermarkt oder das neue T-Shirt aus dem Schaufenster. Nahezu überall lauern Gefahren, die uns verleiten, ständig Geld auszugeben. Es mögen vermeintlich kleine Ausgaben sein, doch hochgerechnet auf das Jahr kommt da einiges zusammen. Hochgerechnet auf unsere langfristige Geldanlage gehen uns sogar einige tausend Euro durch die Lappen. Wer ein paar Tricks im Alltag beherzigt, kann viel Geld sparen, ohne sich wirklich einschränken zu müssen.

Haushaltsbuch und Einkaufsliste

Die wichtigste Regel hierfür hatten wir bereits zum Start dieses Blogs aufgezeigt: Die Führung eines Haushaltsbuches. Wer nicht akribisch aufschreibt, für was er wieviel im Monat ausgibt, wird zwar nie erfahren, wieviel Geld er für unnütze Dinge aus dem Fenster wirft, wird aber auch niemals zusätzliches Sparpotential für sich entdecken. Nur wer einen genauen Überblick über seine Ausgaben hat, hat den tatsächlichen Durchblick in seinen Finanzen und kann rechtzeitig reagieren. Dabei ist es wichtig, auch die kleinen Ausgaben diszipliniert mit aufzunehmen! Das funktioniert bequem über eine Smartphone-App, die sich über die Cloud mit der Desktop-Anwendung synchronisiert.

Wer das eine Zeit lang gemacht hat, wird schnell feststellen, dass es vor allem immer wieder Impulskäufe sind, die uns Geld kosten und jedoch nur sehr kurzfristig Freude bereiten. Diese Impulskäufe gilt es daher im Alltag zu reduzieren, im besten Fall komplett zu vermeiden. Der erste, mentale Trick, sich diesen einfach gegenüberzustellen, erfordert zwar ebenfalls Disziplin wie die Führung eines Haushaltsbuches, ist dafür im Alltag schnell integriert: Das Schreiben einer Einkaufsliste.

Einkaufslisten verhindern Impulskäufe

Vor jedem Einkauf setzen wir uns in Ruhe vor den Schreibtisch und schreiben auf, welche Dinge wir wirklich brauchen. Das gilt nicht nur für Verbrauchsgüter wie Zahnpasta, Waschmittel oder Spülmaschinen-Tabs, sondern auch für den Lebensmitteleinkauf. Wenn man sich überlegt, was man in den nächsten Tagen essen möchte, sucht man sich die dafür notwendigen Zutaten heraus und packt diese auf seinen Einkaufszettel.

Im Supermarkt angekommen, arbeitet man dann diese Liste komplett ab und lässt alle anderen Leckereien und Angebote in der Filiale komplett außer Acht. Man wird nicht dazu verleitet, mehr Geld auszugeben, als man sich eigentlich vorgenommen hatte. Vor dem Regal vergleicht man dann nur noch die Preise unter Zuhilfenahme des Kilopreises. Unterschiedliche Packungsgrößen machen den Vergleich nämlich schwieriger. Die Nutzung von Cashback-Programmen spart ebenfalls Geld.

Außerdem sollten wir Abstand von teuren Fertiggerichten nehmen oder abends mal den Lieferservice nutzen, sondern lieber stets selbst kochen. Anstatt uns mit Freunden regelmäßig in der Kneipe zu treffen, können wir sie direkt zu uns einladen. Das Bier ist dort deutlich günstiger und gemeinsam kochen, macht ebenfalls viel mehr Spaß! Das spart noch einmal ein paar Euro, ohne dass wir uns im Alltag einschränken müssen!

Nur etwas kaufen, das Bestehendes ersetzt

Vor allem beim Kauf von Kleidungsstücken gilt: Kaufe nur etwas, wenn Du dafür etwas aus Deinem Kleiderschrank verbannst. Du kaufst nur dann etwas, wenn Altes ersetzt wird. Das verhindert zum einen überquellende Kleiderschränke, stellt aber auch sicher, dass wir unseren vorhandenen Besitz noch einmal überdenken. Bei teureren Anschaffungen lohnt es sich, 30 Tage darüber zu schlafen. Wenn wir feststellen, dass wir eine Anschaffung noch 30 Tage nach unserer ersten Überlegung noch haben wollen, dann sollten wir die Ausgabe tätigen. Das funktioniert natürlich nicht mit Dingen, die wichtig für unseren Alltag sind und die wir wegen eines Defekts ersetzen müssen. Die Regel verhindert lediglich, dass wir uns beispielsweise verfrüht ein neues Smartphone kaufen oder eine neue Spielekonsole anschaffen, obwohl wir damit am Ende doch nicht so glücklich werden.

Wenn wir direkt im Laden auf ein Produkt stoßen, bei dem wir uns unsicher sind, ob wir es wirklich brauchen, nehmen wir es einfach zehn Minuten lang mit und schauen uns weiter um. Wenn uns das Produkt nach Ablauf dieser zehn Minuten noch zusagt und gefällt, dürfen wir es kaufen.

Leihen kann besser sein als Kaufen

Oft kann es sogar sein, dass Leihen besser ist als Kaufen. Nur für die einmalige Benutzung müssen wir uns nicht gleich eine Bohrmaschine anschaffen. Wer nur die Hochzeit seines Freundes auf Video festhalten möchte und sonst wenig mit Videoaufnahmen am Hut hat, braucht sich dafür nicht eine eigene Videokamera kaufen. Vor allem für technische Geräte gibt es hierfür inzwischen zahlreiche Dienste, die gegen eine Gebühr entsprechende Produkte versichert zur Verfügung stellen. Und im Zweifelsfall kennt man immer jemanden, der einem das Produkt gegen einen kleinen Obolus verleiht.

Ausgaben regelmäßig überprüfen

Unsere Ausgaben prüfen wir regelmäßig über das Haushaltsbuch. Das gilt aber auch für Ausgaben wie den Telefonanbieter, den Strom-Tarif oder Versicherungen. Hier sollten wir ebenfalls regelmäßig prüfen, ob das Angebot noch unseren Bedürfnissen entspricht oder der Markt nicht schon bessere Angebote macht, die einen Wechsel aus finanzieller Sicht lohnenswert machen würden. Der Wechsel des Stromanbieters bringt oft einen netten Finanz-Bonus mit sich. Das Produkt für uns bleibt am Ende jedoch gleich.

Außerdem sollten wir stets überprüfen, ob wir unser Netflix- und Spotify-Abonnement noch regelmäßig nutzen, oder es vielleicht sogar kündigen können. Gleiches gilt für den Smartphone-Tarif. Brauchen wir wirklich 30 GB Datenvolumen im Monat oder hat sich unser Nutzungsverhalten womöglich geändert? Ist unser Tarif tatsächlich der günstigste?

Von Zeit zu Zeit sollten wir all unsere Verträge prüfen.

Niemals Kredite für Konsum verwenden

Das wichtigste bei all dem: Niemals einen Kredit für die eigenen Konsumausgaben aufnehmen! Zwar ist es verlockend, sich über eine 0-%-Finanzierung den neusten Fernseher zu holen, doch macht man das öfters, kommt man schnell an die Grenzen seines monatlichen Cashflows und muss die Zahlungen womöglich in einen kostenpflichtigen Kredit umschichten, um sie überhaupt noch bedienen zu können. Das Kostet langfristig sehr viel Geld.

Keyfacts:

  • Haushaltsbuch führen schärft den Blick für die eigenen Ausgaben
  • ein Einkaufszettel, der stumpf abgearbeitet wird, verhindert Impulskäufe
  • Kilopreise vergleichen, Fertiggerichte meiden und Cashback-Programme nutzen
  • stets selbst kochen und Freunde zu sich statt in die Bar einladen
  • Produkte, die man selten nutzt, sollte man sich besser ausleihen
  • Verträge, Abos und andere Dienste sollten regelmäßig überprüft werden
  • tätige Konsumausgaben niemals auf Kredit!

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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