Das war das Anlegerjahr 2022

Pünktlich um 14:00 Uhr deutscher Zeit beendete die Frankfurter Börse am Freitag, den 30. Dezember 2022, den Handel für das Jahr 2022. Wirklich Feierlaune kam danach jedoch nicht auf, denn der DAX schloss auch am letzten Handelstag des Jahres mit negativem Vorzeichen und beendete das Börsenjahr mit herben Verlusten. Es war eines der schlechtesten Ergebnisse seit vier Jahren.

Konnte der größte deutsche Leitindex, welcher in diesem Jahr auf 40 Unternehmen ausgeweitet wurde, 2021 noch einen Gewinn von fast 16 % einstreichen, sorgten vor allem geopolitische Spannungen – allen voran getrieben durch der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine – und die explodierenden Energiepreise sowie die hohe Inflationsrate für starke Abverkäufe an den Märkten. In den letzten zwölf Monaten verlor der DAX knapp 13,9 % an Wert und schloss wieder unterhalb der magischen 14.000-Punkte-Hürde. Die 16.000-Punkte-Marke aus dem letzten Jahr wurde schnell abverkauft, in der Spitze fiel der Dax in diesem Jahr auf unter 12.000 Punkte, konnte diese Verluste im Sommer aber wieder herausholen.

Auch in den USA gab es deutliche Verluste

An den US-Märkten waren die Rückgänge sogar noch kräftiger. Der S&P 500 verlor seit seinem Allzeithoch aus dem letzten Jahr bei rund 4.800 Zählern fast 27 % an Wert und ging vor Silvester mit einem Verlust von rund 19 % aus dem Handel. An der NASDAQ betrugt das negative Vorzeichen sogar über 30 %. Insgesamt war es ein sehr volatiles Jahr. Teils gaben die Kurse binnen eines Tages im mittleren, einstelligen Bereich nach, nur um dann zu Tagesschluss mit leichten Gewinnen zu schließen. Schuld daran waren unter anderem die Notenbanken mit ihrer aggressiven Geldpolitik, vor allem mit ihrer verbalen Kommunikation. Die Zinsen stiegen im Rekordtempo, was die Aktienmärkte nicht gerade beflügelte.

Ebenfalls heiß her ging es in diesem Jahr an den Kryptomärkten. Während der Bitcoin als die wichtigste Leitwährung dieses Assets zuletzt sehr gut mit den traditionellen Märkten korrelierte, lief er in diesem Jahr häufig eigenständig. Es rumpelte allerdings auch hier: Der Angriff auf das Ökosystem von TerraLUNA und der damit verbundene Totalverlust zog den Bitcoin-Kurs mit nach unten. Zahlreiche Pleiten großer Plattformen bis hin zur bis dato drittgrößten Cryptobörse FTX taten ihr Übriges.

Während der letzten zwölf Monate ging es für den Bitcoinkurs knapp 64 % nach unten. Zum Jahreswechsel kostete ein Bitcoin etwa 16.500 US-Dollar. Vor nicht ganz einem Jahr stand der Kurs zeitweise bei fast 69.000 US-Dollar. Das ist ein Verlust von über 75 %.

Unsere persönliche Rendite

Auch unsere langfristigen Anlagen rentierten im Jahr 2022 negativ. Das Gesamtportfolio verzeichnete ein Minus von 22,9 %. Diese hohen Verluste sind nach dem Bullrun auf dem Kryptomarkt hauptsächlich diesem geschuldet. Ohne unsere Kryptoassets wäre das Minus mit knapp 9 % deutlich geringer ausgefallen, womit das Aktiendepot besser performt hatte als der Gesamtmarkt.

Mit Blick auf unsere monatlichen Dividendenzahlungen verzeichneten wir neue Höchstwerte und konnten etliche Tage mehr in unserem Freiheitskalender ankreuzen. Inzwischen deckt der monatliche Cashflow durch passive Einnahmen die Fixkosten für nicht ganz zwei Monate. Durch den höheren Freibetrag für Kapitalerträge und unsere weiteren Einzahlungen erwarten wir auch für 2023 höhere Netto-Ausschüttungen.

Die Kursentwicklung ist uns fast egal: Bei neuen Höchstständen freuen wir uns über ein stetig wachsendes Vermögen, bei fallenden Kursen akkumulieren wir einfach mehr Anteile zum günstigeren Preis – über Jahrzehnte hinweg ist die automatisierte Geldanlage per Sparplan schließlich das mächtigste Werkzeug.

Wir bleiben weiter am Ball und freuen uns auf die nächsten Erfahrungen, die wir machen werden! Allzeit gute Rendite!

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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