Warum ETF- und Aktiensparpläne so genial sind

Wer in Aktien investieren möchte, der benötigt längst kein großes Startkapital mehr. Das beste und vor allem einfachste Vehikel, am Aktienmarkt teilzunehmen, sind Sparpläne. Sie haben einige Vorteile und können dazu beitragen, dass sich die vermeintlich kleine Sparsumme über Jahrzehnte hinweg zu einem gewaltigen Vermögen anhäufen kann, das locker ausreicht, um den eigenen Lebensabend in der Rente sorgenfrei gestalten zu können.

Sie sind günstig

In erster Line sind Sparpläne sehr günstig. Musste man vor wenigen Jahren noch etwa 10 Euro Transaktionsgebühren berappen, um auch nur einen Anteilsschein erwerben zu können, entwickelten sich Sparpläne schnell zu einer günstigen Alternative. Sie wurden prozentual auf die Sparsumme erhoben und erlauben so den direkten Einstieg, ohne warten zu müssen, bis man das Geld für eine Anlage zusammen hat, um die Transaktionskosten prozentual gesehen auf einem erträglichen Level zu halten. Inzwischen sind Sparpläne bei vielen Brokern – wie beispielsweise Scalable Capital* oder Trade Republic* – völlig kostenlos und teilweise sogar schon ab einer Sparsumme von einem Euro möglich.

Sie erlauben hohe Streuung

Die günstigen Gebühren ermöglichen den Aufbau eines breit gestreuten Aktien-Depots. Mit nur 20 Euro lassen sich bereits 20 Aktien von Unternehmen aus den verschiedensten Branchen, Währungsräumen und Ländern kaufen, was bereits eine hohe Diversifikation und damit ein überschaubares Risiko ermöglicht.

Sie sind automatisierbar

Einmal aufgesetzt, laufen Sparpläne völlig ohne Zutun des Sparers. Der Broker bucht vollautomatisch per Lastschrift vom Konto ab und investiert zum gewünschten Termin einmal im Monat die Sparsumme. Das hat einen weiteren Vorteil: Durch den Automatismus kauft man einfach regelmäßig zu und tut dies ohne dabei die Kurse ständig im Blick zu halten. Mal gibt es für die Sparsumme mehr Anteile, mal etwas weniger. Über Jahrzehnte hinweg, kauft man so einfach den Durchschnittspreis.

Sie vereinfachen die Psychologie

Aufgrund der Automatisierung muss man seltener ins Depot blicken und bleibt selbst im Crash mit größerer Wahrscheinlichkeit am Ball, weil man einfach nicht aktiv werden muss. Der Faktor Mensch kann so herausgenommen werden. Man agiert quasi wie ein Roboter, der jeden Monat ohne eigenes Zutun immer wieder das Gleiche tut. Vor allem jedoch vereinfachen Sparpläne den Einstieg für jeden. Wenn man heute sein Erspartes komplett in eine Aktie haut und diese morgen crasht, hat man es emotional sehr schwer, da ein großer Teil der Ersparnisse einen Buchverlust erlitten hat.

Wenn man jedoch über Sparpläne nach und nach investiert, kommt einem eine Preisreduzierung entgegen, da man bei der nächsten Sparplanausführung mehr Anteile kauft, damit seinen Durchschnittspreis senkt und so theoretisch schneller wieder in die Gewinnzone gelangen kann. Langfristig gesehen ist das Einmalinvestment laut vieler Statistiken jedoch am profitabelsten, da man bei einem steigenden Markt das meiste Geld von Anfang an investiert hat. Mental sind Sparpläne allerdings ein Segen.

Sie können jeder Zeit ausgesetzt werden

Ein weiterer Vorteil von Sparplänen ist die Tatsache, dass sie jeder Zeit verändert oder gar ausgesetzt werden können. Herrscht einmal an anderer Stelle höherer Geldbedarf, können die Sparpläne einfach eingefroren und wieder fortgesetzt werden, wenn sich die finanzielle Situation wieder gebessert hat. Das ist vor allem gegenüber dem Immobilienkauf, bei dem man jeden Monat die Bank bedienen muss, ein sehr großer Vorteil, der für einen angenehmeren Schlaf sorgt. Man ist sorgloser und freier.

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  • … vertragsunabhängig

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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