Zwei Krypto-Bezahlkarten mit viel Cashback

Schon seit vielen Jahren setzen wir verschiedene Bezahl- und Kundenkarten ein, mit denen wir zahlreiche Vergünstigungen bis hin zu kleineren Bargeld-Rückzahlungen erhalten, um unsere täglichen Ausgaben vor allem in Zeiten hoher Inflationszahlen zumindest ein wenig reduzieren zu können. Bislang waren hier American Express, die Amazon-Kreditkarte, Payback und vor allem die Visa-Karte von Crypto.com unsere Favoriten.

Mit Letzterer bekamen wir nicht nur Spotify und Netflix bezahlt, sondern auch noch 3 % Cashback auf jede Zahlung. Die Gutschriften erfolgten in Form von Cryptotoken, die man sofort verkaufen und wieder zu Euro machen konnte – sofern man nicht – wie wir – auf einen Kursanstieg für die nächst höhere Karte spekulierte. Leider wurden die Vergünstigungen in den letzten Monaten kräftig zurückgeschraubt. Bestandskunden einer Jade Green bekommen inzwischen nur noch 2 % Cashback und die beiden Streamingdienste werden nur noch während der ersten sechs Monate in CRO zurückgezahlt.

Hierfür müssen jedoch weiterhin rund 2.500 Euro an CRO-Token hinterlegt werden. Hinzu kommt, dass einige Cryptobörsen wackeln oder inzwischen schon insolvent gingen – ein bisschen mehr Diversifikation ist also zu empfehlen. Wir stellen in diesem Artikel zwei mögliche Alternativen und Ergänzungen vor.

Plutus

Im Gegensatz zu Crypto.com gibt es bei Plutus* eine einzige Karte aus Plastik, die mit verschiedenen Abos und Staking-Plänen mit Blick auf die Rewards aufgewertet werden kann. In der Starter-Version gibt es bereits 3 % Cashback für alle Kartenumsätze bis zu einer Summe von 250 Euro im Monat und damit bereits deutlich mehr als bei der kostenlosen Karte von Crypto.com. Außerdem gibt es einen Perk im Monat gratis, bei dem man bei ausgewählten Händlern einen Rabatt von meist 10 Euro erhält. Zu den Händlern zählen auch hier Dienste wie Spotify, Netflix oder Amazon Prime, aber auch viele Einzelhändler wie Aldi oder Lidl und sogar Shell-Tankstellen.

Wer das Everyday-Abo für knapp 5 Euro monatlich abschließt, bekommt Cashback für Kartenumsätze von bis zu 2.000 Euro im Monat und darf sich jeden Monat zwei Perks aus dem Händler-Angebot aussuchen. Außerdem entfallen die Umtauschgebühren auf der eigenen DEX. Das Premium-Abo für nicht ganz 15 Euro ist das teuerste Tarifmodell. Hier erhöht sich das Limit auf stolze 22.500 Euro im Monat und auch die Zahl der buchbaren Perks wird auf drei aufgebohrt.

Alle drei Modelle bieten jeweils 3 % Cashback. Dieses lässt sich durch das Hinterlegen von PLU-Coins auf bis zu 8 % erhöhen und die Perkanzahl auf bis zu acht steigern. Hierfür müssen mindestens 250 bis 2.000 PLU hinterlegt werden, was zum derzeitigen Kurs von etwa 8 US-Dollar 2.000 bis 16.000 US-Dollar entspricht.

Natürlich werden das Cashback und die Perks in PLU-Token ausbezahlt. Diese können nach einer Haltefrist von 45 Tagen direkt auf das Euro-Kartenguthaben verkauft werden. Aufgrund von Wartungsarbeiten ist die eigene, zentralisierte Börse derzeit allerdings nicht verfügbar, womit man seine Token für den Umtausch zu einer dezentralen Börse transferieren muss.

Hi.com

Das Angebot von Hi.com, dem zweiten Anbieter auf unserer Liste, kommt dem von Crypto.com deutlich näher, was nicht verwunderlich ist, da hier tatsächlich ein Ex-Mitarbeiter hinter dem Projekt steckt. So bietet Hi.com nicht nur eine Debitkarte von Mastercard an, sondern auch eine Handelsplattform für gängige Coins wie BTC und ETH, aber auch eine Reihe von Earn-Programmen, mithilfe derer man ein paar Prozentpunkte für seine hinterlegten Coins abgreifen kann. Wir fokussieren uns hier jedoch auf das Kartenprogramm.

Bei Hi.com gibt es insgesamt sechs verschiedene Kartenmodelle, für die allesamt Hi-Dollars, dem hauseigenen Token der Plattform, hinterlegt werden müssen. Für die Basic-Karte sind das lediglich 100 Hi, was zum aktuellen Kurs von knapp 1,5 Euro-Cent gerade einmal 1,50 Euro entspricht. Hierfür bekommt man immerhin schon 1 % seiner Kartenumsätze in Hi-Token zurückbezahlt. Wer hingegen 1.000 Hi-Token staked, erhöht das Cashback auf 3 % und bekommt obendrein einen kleinen Booster für seine Earn-Einlagen und darf wie bei Plutus* einen Perk pro Monat aussehen, für den bis zu 12 US-Dollar in Hi-Token erstattet werden. Hier gibt es mit Netflix, Spotify, Apple TV+ oder Disney+ ebenfalls einige bekannte Dienste. Die Silberkarte für 10.000 Hi und damit rund 150 US-Dollar erhöht das Cashback auf 5 % und die Perkanzahl auf drei – sicherlich das preislich interessanteste Angebot.

Die Goldkarte, welche dann wie bei Crypto.com aus Metall besteht, erfordert die Hinterlegung von 100.000 Hi-Token. Dafür gibt es dann schon 8 % Cashback und fünf Perks. Obendrein gibt es über einen Buchungspartner zahlreiche Annehmlichkeiten bei bekannten Hotels der Luxusklasse. Die Platinum-Karte umfasst alle Inhalte der Gold-Karte, erhöht das Cashback allerdings auf 9 % und die Zahl der Perk-Abos auf fünf. Hierfür müssen eine Million Hi-Token hinterlegt werden.

Die Diamond-Karte ist die teuerste und zugleich hochwertigste Karte von Hi.com. Sie hat einen echten Diamanten in der Karte eingraviert, bietet 10 % Caschkack und satte 15 Perks. Für sie müssen allerdings 10 Millionen Hi gestaked werden, was bei einem Kurs von rund 1,5 Cent zu Redaktionsschluss dieses Artikels satten 150.000 US-Dollar entspricht.

Ansonsten bieten die Kartenmodelle unterschiedliche Limits und Freigrenzen für Auslandszahlungen an. Aktuell erfolgt die Registrierung nur auf Einladung. Bei der Einladung einfach den Nutzernamen „Stegan“ (ohne die Anführungszeichen) angeben und schon kann man mit Hi.com loslegen!

Konditionen können sich jeder Zeit ändern

Hi.com hat bereits angekündigt, dass die hohen Cashback-Raten nicht lange gelten werden. Bestandskunden, die bereits vor dem Jahreswechsel auf der Warteliste standen, werden diese Konditionen auf jeden Fall zwölf Monate lang erhalten. Alle Kunden, die nach dem 31.12.2022 gestaked und sich ihre Karte geholt haben, werden diese Konditionen aktuell zwar ebenfalls noch genießen können, für sie können sich die Konditionen aber jeder Zeit ändern.

Die kommenden Raten sind mit 0 %, 1 %, 2 %, 3%, 5 % und 8 % für Gold bis Diamond bereits schon kommuniziert. Beim Konkurrenten Plutus* wird man in den nächsten Monaten und Jahren die Anforderungen für die Staking-Rewards regelmäßig erhöhen, um den Tokenpreis zu stabilisieren und das Staking rentabler zu machen. Anders als Hi.com oder Crypto.com verdient man hier jedoch durch die verschiedenen Abomodelle monatlich an den Kunden. Bei beiden Anbietern muss das Kartenkonto zunächst per IBAN-Überweisung aufgeladen werden.

Der Abschluss aller drei Kartenanbieter ist mit einem hohen Risiko verbunden. Mit einem Totalverlust dieser Einlagen ist immer zu rechnen. Der Cryptomarkt ist äußerst schnelllebig.

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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