Depotupdate: Das ist 2022 bei meiner Geldanlage passiert

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich erstmals einen Einblick in meine persönliche Geldanlage gewährt und die bisherige Performance veröffentlicht. Seitdem hat sich nicht nur bei der Rendite oder dem monatlichen Cashflow einiges getan, sondern teilweise auch bei der Zusammensetzung. Auf diese Veränderungen will ich nun näher eingehen.

Identische Strategie, neue Titel

An meiner grundlegenden Strategie hat sich nichts getan. Ich investiere weiterhin überwiegend über monatliche Sparpläne in zwei verschiedene Anlagestrategien: Einmal für meine Altersvorsorge in ein breit gestreutes ETF- und ETC-Depot, das eine Art Weltportfolio mit Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Immobilien nachbildet, und einmal in ein Dividendenaktien-Depot, um vielleicht schon ein paar Jahre früher in Rente gehen zu können. Natürlich sind auch all meine Einzelaktien breit diversifiziert und decken somit verschiedene Branchen, Währungsräume und Kontinente ab, umfassen aber auch unterschiedlich große Unternehmen, was die Marktkapitalisierung betrifft. Obendrein investiere ich in P2P-Kredite, Kryptowährungen und habe natürlich einen Teil meiner Rücklagen auf verschiedenen Tages- und Festgeldkonten liegen.

Letztere parke ich über Zinspilot* und Weltsparen* im europäischen Ausland, habe einen Großteil inzwischen aber auch bei Scalable Capital* gebunkert, weil es hier im Prime+-Abo stolze 2,3 % Guthabenzinsen gibt. Mit Ausnahme von Verschmelzungen hat sich bei meinem ETF-Portfolio, das ich bei der comdirect* führe, nichts getan. Hier habe ich stupide Monat für Monat meine übliche Sparrate in meine sechs Titel gepackt. Bei den Einzelaktien gab es hingegen den einen oder anderen Zukauf. So wanderten Biontech und Marriott jeweils als Einmalkauf im Depot; Tesla, Visa, ASML und T. Rowe Price Group wurden im Sparplan aufgenommen. Damit zählt mein Einzelaktien-Depot 32 Positionen, wovon monatlich 26 regelmäßig bespart werden.

Mein Weltportfolio aus ETFs und ETCs:

  • 39,2 % Vanguard FTSE Developed World (WKN: A12CX1)
  • 16,8 % Vanguard FTSE Emerging Markets (WKN: A1JX51)
  • 15 % Staatsanleihen (WKN: LYX042)
  • 15 % Unternehmensleihen (WKN: LYX0YX)
  • 7 % Rohstoffe (ETF090)
  • 7 % Immobilien (LYX0Y0)

Meine Aktienpositionen sind folgende:

  • 3M Company
  • Activision Blizzard Inc.
  • Airbus SE
  • Altria Group Inc.
  • Amazon.com Inc.
  • American Tower Crop.
  • Apple Inc.
  • ASML Holding N.V.
  • Biontech SE
  • Berkshire Hathaway Inc.
  • Fresenius SE & Co. KGaA
  • Johnson & Johnson
  • LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE
  • Marriott Intl. Inc
  • McDonald’s Corp.
  • Microsoft Corp.
  • Nestle Inc.
  • Nike Inc.
  • Omega Healthcare Investors Inc.
  • Royal Dutch Shell PLC
  • SAP SE
  • T. Rowe Price Group Inc.
  • Tesla Inc.
  • The Procter & Gamble Co.
  • Unilever PLC
  • Visa
  • Vonovia SE
  • The Walt Disney Company Co.
  • Waste Management Inc.
  • Wirecard AG (tote Position)

Aktien und ETFs passabel, Kryptos schlecht

Mein Aktienportfolio brachte mir für das Gesamtjahr 2022 eine Negativrendite von 9,1 % ein, während das ETF-Portfolio mit einem Minus von 8,6 % nicht ganz so stark nachgelassen hatte. Grob gesagt ist trotz der regelmäßigen Einzahlungen nur wenig passiert.

Deutlicher waren die Verluste auf dem Kryptomarkt. Hier verlor ich 66,3 % gegenüber dem Vorjahr, kaufte zuletzt vor allem aber Bitcoin und Ethereum nach oder beteiligte mich an weiteren spannenden Projekten wie Plutus oder Hi.com. Grund für den starken Rücksetzer war nicht nur das Ende des Bullruns und damit der Wechsel in den Bärenmarkt, sondern auch, dass ich nahezu meine komplette Position beim TerraLUNA-Crash und der FTX-Pleite verloren hatte.

Gerade weil immer mehr Börsen wankten, habe ich mich in diesem Jahr daher größtenteils vom Staking verabschiedet und meine Coins und Token dezentral und in Eigenverantwortung sicher auf einem Ledger Nano X geparkt. Sollte noch einmal eine große Börse wie beispielsweise Crypto.com wackeln, sind meine Coins sicher.

Alles zusammengerechnet war das Jahr verlustreich. Mein Gesamtportfolio fuhr ein Minus von 22,9 % ein, womit meine persönliche Rendite hinter der Marktentwicklung zurückbleibt. Der S&P 500 und selbst der deutsche Leitindex DAX gaben nicht ganz so stark nach, wie meine Investments. Immerhin: Hätte ich nur mein comdirect-* und Scalable-Depot* gehabt, hätte ich den Gesamtmarkt geschlagen.

Rekord an Dividendenausschüttungen

Sinkende Renditen bedeuten aber auch, dass man durch seine stetigen Neukäufe per Sparplan mehr Anteile erhält und somit langfristig gesehen seinen Einstandskurs absenken und seine Dividendenrendite erhöhen kann. Tatsächlich bekam ich 2022 so viele Dividenden wie nie zuvor und konnte somit einige Tage zusätzlich in meinem Freiheitskalender anstreichen. Meine Dividendenausschüttungen legten um stolze 28 % zu.

Dieser positive Trend scheint sich im neuen Jahr fortzusetzen, denn alleine im Januar konnte ich im Jahresvergleich meine Ausschüttungen absolut gesehen fast verdoppeln. Für Februar und März sieht es nicht anders aus. Gut, dass die Politik den Sparerpauschbetrag etwas erhöht hat… 😉

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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