Den passenden ETF einfacher finden

Wer sich bei seiner Geldanlage für eine langfristige ETF-Strategie entschieden hat, der stößt schnell auf ganz viele Fragen. Welchen ETF nehme ich? Welche Kriterien gilt es beim Kauf zu beachten? Nehme ich einen thesaurierenden oder einen ausschüttenden Fonds? Von welcher Gesellschaft soll ich kaufen? Und über welchen Broker? Für die Klärung all dieser Fragen gibt es ein hilfreiches Tool: Die Webseite justETF.

Bei justETF handelt es sich zunächst um eine umfangreiche Vergleichsplattform unterschiedlichster ETFs. Wer seine Kriterien kennt und sich bereits eine Strategie zurechtgelegt hat, der kann sich darüber mit nur wenigen Klicks den passenden ETF heraussuchen, um ihn bei seiner Depot-Bank vorzugsweise über einen Sparplan kaufen zu können.

Schritt für Schritt zum passenden ETF

Im ersten Schritt ist es wichtig, welchen Index der ETF abbilden soll. Bei justETF werden fast 1.800 verschiedene Index-Fonds gelistet, die klassische Aktien-Indizes nachbilden, sich aber auch aus Anleihen, Edelmetallen, Rohstoffen, Immobilien und inzwischen sogar aus Kryptowährungen zusammensetzen. Zunächst einmal also sollte man sich im Klaren sein, welche Index-Strategie man verfolgen möchte. In unserem Beispiel gehen wir von der klassischen „MSCI World“-Strategie in Verbindung mit einem „Emerging Markets“-ETF aus, die nach 70/30 gewichtet wird.

Im nächsten Schritt sollte man bei justETF die Nachbildungsart einstellen. Hier kann man zwischen einer physischen Replikation und einer synthetischen unterscheiden. Wird ein ETF vollständig physisch repliziert, so werden die im Index enthaltenen Wertpapiere eins zu eins gekauft. Beim 1.600 Titel starken MSCI World wären das genauso viele Unternehmen. Bei einer physischen Replikation nach der Sampling-Methode werden die Titel mithilfe eines computerbasierten Optimierungsverfahrens nachgebildet. Konkret bedeutet dies, dass nicht alle 1.600 Aktien des MSCI World gekauft werden, sondern nur die mit dem größten Einfluss auf die Wertentwicklung. Das senkt die Kosten für den Anbieter.

Bei der synthetischen Replikation findet hingegen ein Tauschhandel zwischen beispielsweise einer Investmentbank und dem ETF-Anbieter statt, womit auch hier nicht alle Titel des Indizes gekauft werden. Um das Risiko gering zu halten, empfehlen wir die physische Replikation – ob vollständig oder per Sampling spielt jedoch keine allzu große Rolle.

Fragenkatalog abarbeiten

Im nächsten Schritt sollte sich der Anleger überlegen, ob er einen ausschüttenden ETF kaufen möchte oder einen Titel, der seine Gewinne reinvestiert (thesauriert). Diese Entscheidung ist sehr individuell und hat Vor- aber auch Nachteile. Während sich der eine – wie wir – ein zusätzliches, passives Einkommen aufbauen möchte und damit auf den regelmäßigen Cashflow der Gewinnausschüttungen angewiesen ist, will der andere Anleger mit einem thesaurierenden ETF maximal vom Zinseszinseffekt profitieren und die Gewinne automatisch ohne Steuerabzug wieder anlegen.

Der nächste Blick sollte auf die TER geworfen werden. Unter dieser werden alle Kosten zusammengefasst, die jährlich für die Verwaltung und den Betrieb des ETFs anfallen. Bei einem klassischen ETF liegen diese in etwa bei 0,1 bis 0,6 % pro Jahr – abhängig davon, wie exotisch der Index ist. Ein beliebter MSCI World ist günstiger als ein ETF, der sich speziell mit dem Thema Gaming oder Wasser beschäftigt. Je günstiger ein ETF im Unterhalt ist, desto mehr Rendite kann am Ende bei rumspringen. Selbst die kleinsten Gebühren haben bekanntlich großen Einfluss auf die langfristige Rendite.

Ebenfalls mit in die Entscheidungsfindung einfließen, sollte das Fondsvolumen. Dabei handelt es sich um die Summe der Gelder, die von allen Anlegern in den ETF investiert wurden. Ist das Fondsvolumen eher gering, kann es sein, dass der ETF vom Anbieter eingestellt wird, da dieser absolut gesehen durch die TER kaum Gewinne machen kann. Als Faustregel gilt ein Fondsvolumen von mindestens 50 Millionen Euro, besser eines ab 100 Millionen Euro. ETFs mit höherem Volumen haben meist eine geringere Kostenquote.

All diese Kriterien lassen sich bequem über die Webseite justETF zusammenklicken. Praktischerweise informiert die Seite außerdem, wo die einzelnen ETFs nach erfolgter Suche bei welchem Broker sparplanfähig oder per Einmalkauf zu beziehen sind.

Keyfacts

  • justETF hilft bei der Suche nach dem passenden ETF
  • es müssen viele Fragen vorab geklärt sein:
  • Strategie, Replikation, Thesaurierung, Fondsvolumen, TER, etc.

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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