Blockpit: Eine gute Steuerplattform für Kryptowährungen

Während der Bitcoin in diesen Tagen ein Jahreshoch nach dem anderen erklimmt und damit bei Anlegern wieder verstärkt in den Fokus rückt, lassen wir das Thema „Steuern“ näher in den Vordergrund rücken. Denn während sich bei klassischen Anlagen in Aktien und ETFs die Depotbanken um die notwendige Protokollierung der Kursveränderungen und Zuflüsse in Form von Dividenden und Zinszahlungen kümmern und diese sogar automatisch an das Finanzamt abführen (sofern diese in Deutschland ihren Sitz haben), muss man dies bei der Anlage in Kryptowährungen selbstständig tun. Hierfür gibt es jedoch zahlreiche nützliche Tools, wovon wir eines näher vorstellen möchten.

Eines vorneweg: Dieser Artikel und das darin vorgestellte Tool ersetzen keinen Steuerberater. Nur er kann und darf für eine rechtssichere Beratung sorgen. Im Allgemeinen gilt: Wer seine Kryptotoken ein Jahr lang hält, kann diese später mit Gewinn steuerfrei verkaufen. Bei einer kürzeren Anlagedauer müssen etwaige Gewinne in Deutschland versteuert werden, wobei unterschiedliche Freibeträge gelten.

Besonders kompliziert wird es, wenn man für seine Alltagsausgaben eine Krypto-Bezahlkarte wie beispielsweise von Crypto.com oder Plutus einsetzt, die mit einem attraktiven Cashbacksystem locken. Dann muss man jeden Zugewinn festhalten, um dem Finanzamt bei der Steuererklärung Kursgewinne und -Verluste, vor allem jegliche Zugänge vorhalten zu können. Man ist verpflichtet, gegenüber dem Finanzamt offenzulegen, welche Token zu welchem Preis ge- und verkauft wurden und welche Belohnungen man beim Staking, Lending und Co. oder über Airdrops und das Mining eingestrichen hat.

Hoher Protokollierungsaufwand wird vereinfacht

Diese Protokollierung ist aufwendig und kann schnell unübersichtlich werden, zumal viele Anbieter oder persönliche Wallets oftmals keine Unterstützung bieten. Es gibt jedoch einige Drittanbieter-Anwendungen, die diesen Aufwand erleichtern und obendrein persönliche Statistiken und Kennzahlen einfacher ermitteln und grafisch aufbereiten können. Die Daten lassen sich dann für den nächsten Steuerreport aufbereitet exportieren. In den letzten Jahren haben wir etliche dieser Plattformen ausprobiert und schließlich den österreichischen Anbieter Blockpit* als den besten auserkoren. Auch wenn das Tool aus dem Nachbarland kommt, so ist es auch für deutsche Kunden und deutsche Finanzämter gemacht.

Zunächst muss die Plattform mit der Transaktionshistorie gefüttert werden. Bei Blockpit* kann man diese nicht nur händisch eintragen, sondern sogar über eine Vielzahl von Wallets, wobei das Tool dann die Daten über die öffentliche Adresse, bzw. den Public-Key der Wallet direkt aus der Blockchain zieht und entsprechend aufbereitet. Es werden viele gängige Bitcoin- und Ethereum-Wallets unterstützt, aber auch exotischere Coins- und Token. Blockpit* kann sogar über eine API direkt mit der Börse kommunizieren und sich die Transaktionen so vollautomatisch besorgen.

Hier werden ebenfalls die beliebtesten Anbieter wie Coinbase, Bitpanda, Kraken, Binance oder Crypto.com unterstützt. Weiterhin lassen sich Daten mittels CSV-Import eintragen, wobei diese dann anhand einer Vorlage entsprechend aufbereitet sein müssen, was jedoch recht schnell von der Hand geht.

Umfangreiches Portfolio-Tracking

Blockpit erstellt aus diesen Daten dann in Echtzeit Statistiken und Kennzahlen, die für die steuerliche Betrachtung wichtig sind. So ermittelt das Tool vollautomatisch den Kauf- und Verkaufskurs und kann so einen Überblick über die eigenen Verluste und Gewinne geben. Bei der einfachen Übertragung von Coins von der Börse in die eigene Hardware-Wallet werden automatisch die angefallenen Transaktionsgebühren festgehalten und die Transaktion als ein einfacher Übertrag zwischen eigenen Konten festgehalten, ohne die Haltezeit zu beeinflussen. Außerdem werden Zinsen und Staking-Gewinne entsprechend protokolliert. Unterstützt werden sogar einige NFTs, DeFi-Plattformen und sogar Derivate von Hebelprodukten. Über 50 verschiedene Börsen werden von Blockpit unterstützt.

Neben der Möglichkeit der Erstellung eines Steuerberichts kann Blockpit eine Steueroptimierung vornehmen, um anfallende Nachzahlungen zu reduzieren. Die Plattform bietet eine benutzerfreundliche und intuitive Oberfläche, womit sich selbst Einsteiger schnell zurechtfinden dürften, um ihre steuerlichen Verpflichtungen einfacher im Blick zu behalten. Alle Daten liegen ausschließlich auf eigens gehosteten Servern, wobei sowohl bei der Speicherung als auch Übertragung fortschrittliche Verschlüsselungstechnologien zum Einsatz kommen. Die persönlichen Informationen der Nutzer können so vertraulich behandelt werden.

Steuererklärung bereits ab etwa 50 Euro

Die Nutzung von Blockpit ist zunächst kostenlos, wobei sich dann keinerlei Steuerberichte oder eine vorbefüllte Erklärung im PDF-Format erstellen lassen. In der Gratis-Version kann das Tool überwiegend für das Portfolio-Tracking genutzt und dank unbeschränkter Imports ausgiebig getestet werden. Wer Letzteres haben möchte, muss bezahlen.

Die Lite-Version kostet für jedes Steuerjahr 49 Euro, wobei die Zahl der Transaktionen auf 50 pro Jahr limitiert ist. Wer bis zu 1.000 Transaktionen jährlich tätigt und obendrein die Steueroptimierung nutzen möchte, muss bereits 99 Euro jährlich bezahlen. In der nächsten Stufe für 249 Euro sind 25.000 Transaktionen erlaubt, die unlimitierte Variante kostet 599 Euro und eignet sich somit eher nur für absolute Krypto-Enthusiasten und Trader.

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Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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