Trading ist pure Eigenverantwortung

Trading ist einfach und schwierig zugleich, offenbart einige Freiheiten, kann aber auch ziemlich einsam machen. Wer die harte und langwierige Arbeit hin zu einem profitablen Trader gemeistert hat oder sich noch auf dem steinigen Weg mit all seinen Höhen und Tiefen sowie einigen emotionalen Baustellen befindet, der dürfte vor allem eines festgestellt haben: Trading ist pure Eigenverantwortung.

Im Trading ist man Tag für Tag stets auf sich allein gestellt. Man hat keinen Chef, der einem irgendwelche Anweisungen macht oder gar das letzte Wort bei der anstehenden Gehaltsverhandlung hat. Man hat aber auch keine Kollegen, die einem bei Fehlern aus der Patsche helfen können oder muss sich nicht während schlechter Wirtschaftslagen um den Fortbestand seines Arbeitsplatzes sorgen. Niemand macht einem irgendwelche Vorschriften, niemand versucht einen auszubremsen oder arbeitet gegen einen.

In den Märkten, wie beispielsweise dem ES-Future, kümmert sich niemand um andere. Der Markt schreibt niemals vor, wann genau man einsteigen sollte, niemand bestimmt wann man seine Position wo zu schließen hat oder sein aktives Management anpassen sollte. Keiner hilft, wenn es darum geht, die richtige Lotzahl zu bestimmen oder das passende Stop-Level zu wählen.

Der Markt behält immer recht

Im Gegenzug baut niemand den Trader auf, wenn ein Handelsgeschäft mal nicht aufging oder eine Verlustserie das Konto mit herben Rückschritten belastet. Der Markt nimmt keinerlei Rücksicht auf einzelne Teilnehmer. Er läuft einfach weiter bis er am Tagesende und über das Wochenende jeweils eine kurze Pause einlegt. Egal, was passiert: Am Ende behält der Markt einfach immer recht. Ihm ist es völlig egal, wovon der Trader ausgegangen ist oder was dessen Plan war. Ihm ist es egal, wer gerade wie viel Geld getauscht hat.

Am Ende ist man als Trader komplett auf sich allein gestellt, kann niemanden für seine Fehler, Faulheit oder seinen Übermut und seine überhebliche Risikobereitschaft verantwortlich machen. Jeden Fehler müssen Trader selbst ausbaden und dafür die Verantwortung übernehmen, schließlich saßen nur sie am Trigger ihrer Tradestation. Aber auch jeden Gewinn müssen sie allein feiern, ohne dabei überheblich zu werden. Angst und Gier bleiben die größten Feinde* eines Traders – Tag für Tag und selbst nach jahrelanger Erfahrung noch.

Ein Trader ist mit jeder Entscheidung am Markt allein, agiert völlig unabhängig von anderen, muss dafür aber auch alle Konsequenzen tragen. Das Trading-Business bedeutet pure Eigenverantwortung. Wer das nicht akzeptiert, kann an den Märkten niemals bestehen. Wer es schafft, genießt hingegen Freiheit pur.

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  • Farbe: Yellow
  • Douglas, Mark (Autor)

Letzte Aktualisierung am 23.04.2024 um 20:23 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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