Meine letzte Gehaltsanpassung ist über 275.000 Euro wert

Nach Abzug aller Sozialabgaben und Steuern blieben mir von meiner letzten Gehaltsanpassung in Höhe von 300 Euro brutto exakt 161,34 Euro netto übrig. Was zunächst recht wenig erscheinen und mit Blick auf die wachsende Inflationen vielleicht sogar schon aufgefressen sein mag, hat für mich dennoch eine große Bedeutung. Für mich ist die Gehaltsanpassung einige hunderttausend Euro wert, denn ich werde sie Monat für Monat langfristig an der Börse anlegen und damit über die Jahrzehnte kräftig vermehren.

Gehaltsanpassungen können beim langfristigen Vermögensaufbau ein riesiger Hebel sein. Während der Großteil bei einer Gehaltserhöhung diese dazu einsetzen dürfte, um den eigenen Lebensstandard zu erhöhen, indem beispielsweise eine größere Wohnung angemietet oder ein neues Auto gekauft wird, versuche ich, jede Gehaltsanpassung für mich zu verwenden und einen möglichst großen Anteil davon als zusätzliche Sparrate ins Depot zu packen.

Langfristig versuche ich mindestens 50 % von jeder Erhöhung zusätzlich zu sparen. So erhöhe ich meine monatliche Sparrate und kann mit der anderen Hälfte gleichzeitig mehr konsumieren, schließlich habe ich durch die Lohnerhöhung ohnehin mehr Geld zur Verfügung. Da keine größeren Anschaffungen anstanden und der Umzug in eine größere Wohnung bereits vollzogen wurde, habe ich meine letzte Gehaltsanpassung vollständig für die Erhöhung meiner Depoteinzahlungen verwendet. Die zusätzlichen 161,34 Euro werden mir langfristig einiges an Geld einbringen.

Aus vermeintlich kleinen Summen werden große

Schon nach fünf Jahren wird sich diese Gehaltsanpassung bei einer Jahresrendite von 7 % – was der durchschnittlichen Rendite des MSCI World entsprach – auf eine Endsumme von 11.551,69 Euro belaufen. Eingezahlt werde ich bis dahin aber nur knapp 9.700 Euro haben. Nach zehn Jahren macht sich der Zinseszinseffekt bereits bemerkbar, denn obwohl sich die Einzahlungen verdoppelt haben, hat sich der Gewinn mehr als verdoppelt und von etwa 1.830 Euro auf über 8.000 Euro angesammelt.

Wenn ich dieses Spielchen bis zum vorläufigen Ende meiner Arbeitszeit und damit bis zum 67. Lebensjahr spielen würde, habe ich nach diesen etwa 35 verbleibenden Jahren nicht ganz 68.000 Euro eingezahlt, aber alleine durch die monatlichen Sparraten stolze 277.680,69 Euro angehäuft. Der Gewinn ist über die Jahrzehnte exponentiell gestiegen.

AnlagehorizontMonatliche SparrateEinzahlungenEndsumme
5 Jahre161,34,-9.680,40,-11.551,69,-
10 Jahre161,34,-19.360,80,-27.753,53,-
15 Jahre161,34,-29.041,20,-50.477,44,-
20 Jahre161,34,-38.721,60,-82.348,91,-
25 Jahre161,34,-48.402,00,-127.050,30,-
30 Jahre161,34,-58.082,40,-189.736,30,-
35 Jahre161,34,-67.762,80,-277.680,69,-

Mein Plan

Mein Plan wird vermutlich irgendwo dazwischen landen. Ich habe nicht unbedingt vor, bis zu meinem offiziellen Renteneintritt zu arbeiten und damit alle Runden im Hamsterrad zu drehen. Ich will mir den Luxus herausnehmen, früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden, um mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu bringen. Eventuell werde ich aber auch das eine oder andere Sabbatjahr im Ausland verbringen oder in ein paar Jahren vollständig in die Selbstständigkeit wechseln. Dann kann ich ohnehin über meine Zeit vollständig bestimmen. Klar wird es auch hier einige Deadlines geben, aber mit ein bisschen Geld im Rücken, wird der Druck nicht mehr ganz so hoch sein. Jüngeren Lesern empfehle ich möglichst schnell 100.000 Euro anzuhäufen.

Keyfeacts

  • jede Gehaltsanpassung sollte zusätzlich gespart werden
  • … zumindest in Teilen
  • so werden Einzahlungen und Rendite kontinuierlich erhöht
  • selbst aus kleinen Summen können über die Jahrzehnte erheblich größere werden

Andreas Stegmüller

Ist Gründer und Betreiber dieses Blogs. Hat während seiner mehr als zehnjährigen Redakteurs-Laufbahn schon für mehrere große Medien zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Die Börse ist seit 2016 seine Leidenschaft.

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